
Reimagining the Future: A Phenomenology of Cross-Temporal Presence Volume Three
Ein Buch wie dieses dürfte nicht existieren. Sein Thema gibt es nicht, seine Erfahrung auch nicht. Doch es ist zu schnell, zu sehr vom Jetzt besessen, um einfach die Banalität der Spekulation zu wiederholen. Zukunftsforschung ist nicht Zukunft, und obwohl es per definitionem wahr ist, dass der Gegenstand des ersten in der Gegenwart unbekannt bleibt, ist die Erfahrung des zweiten in der Tat das, was wir sind. Denn unser Wesen ist in seinem Wesen ein Wesen, das sich selbst voraus ist. Es ist gleichzeitig immer und bereits "vor" sich selbst, da seine Zukunft eine Notwendigkeit für seine Gegenwart ist. Wir erleben die Zukunft als ein Werden, als eine Spannung zwischen dem, was wir gewusst haben, und dem, was wir wissen könnten." (Aus dem Buch.)
In diesem abschließenden Band von G. V. Loewens phänomenologischer Trilogie über die Art und Weise, wie wir das Verständnis von Zeitlichkeit in unserem Leben erfahren, das Gefühl von vergehender, verlorener und zukünftiger Zeit, ist es die Frage nach der Zukunft, die die abschließenden Analysen belebt. Die Zukunft, die gleichzeitig gefürchtet und ersehnt, angekündigt und vor der gewarnt wird, stellt eine Herausforderung für das menschliche Bewusstsein dar, weil sie aus der Perspektive der Gegenwart sowohl unbekannt als auch unerkennbar ist. Sie kann auch nicht in der Vergangenheit verortet werden, und zwar nicht aus einem paradoxen Grund; die Vergangenheit enthält immerhin Hinweise auf das, was kommen wird.
Die Frage ist, wie man solche Momente aufspüren und versuchen kann, daraus Erkenntnisse zu gewinnen. Man kann sagen, dass der Sinn der Zukunft in einer menschlichen Erfahrung enthalten ist, die sich nicht vor dem verschließt, was sie bereits zu kennen glaubt, die sich aber gleichzeitig nicht anmaßen darf, die Zukunft in ihre eigene, unweigerlich enge Umarmung zu nehmen.
Autor Bio: Der Sozialphilosoph G. V. Loewen ist Autor von über fünfzig Büchern zu den Themen Ethik, Bildung, Ästhetik, Gesundheit und Sozialtheorie sowie in jüngerer Zeit auch von Belletristik. Er war über zwei Jahrzehnte lang Professor für interdisziplinäre Humanwissenschaften.