Bewertung:

Jim Millers „Drift“ erhält polarisierte Kritiken: Einige Leser loben die tiefgründige Erkundung des städtischen Lebens und die Perspektiven der Charaktere, während andere den Roman langweilig und ungenießbar finden. Der Roman wird für seinen poetischen Schreibstil und seine aufschlussreiche Sozialgeschichte gelobt, aber für sein Tempo und sein Engagement kritisiert.
Vorteile:Effektive Haupterzählung, fesselnde Charakterentwicklung, geschickter Umgang mit sozialen Themen, poetischer Schreibstil, reichhaltige Erkundung der Geschichte San Diegos, interessante Perspektiven und Interaktionen der Charaktere, erweckt ein starkes Gefühl für den Ort.
Nachteile:Langweilig für einige Leser, schwer zu fesseln, hätte ein besseres Tempo gebraucht, einige empfanden es als schwierig, das Buch wegen mangelnden Interesses zu beenden.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
Drift
Joe Blake ist auf der Suche nach etwas Echtem in einer Welt, die scheinbar ohne Tiefe ist. Als entfremdeter, unterbeschäftigter Professor und aufstrebender Dichter durchstreift Joe San Diego in seiner eigenen persönlichen Unruhe und entdeckt, dass Qual und Ekstase um ihn herum koexistieren.
Joe hat sich in Theresa Sanchez verliebt, eine alleinerziehende Mutter, die ihren eigenen Garten des Zweifels pflegt. Während Joe und Theresa ihre Intimität zwischen leidenschaftlichen Anfällen und Neruda-Zeilen verhandeln, finden sie eine gemeinsame Basis in ihrer Sehnsucht nach einem authentischeren Leben. Doch was sie später auf einer einsamen Autobahnstrecke entdecken, ist fast zu real, als dass sie es ertragen könnten.
Während Drift die verborgene Vergangenheit dieses Mekkas im Südwesten aufdeckt - eine Geschichte, die von Leuten wie Emma Goldman, Henry Miller, Missionsindianern und Theosophen bevölkert wurde -, fängt es die unterschwellige Leere und das Unbehagen von San Diego um das Jahr 2000 ein. Blake spielt den postmodernen Flaneur in einer Themenstadt, der sich mit dem poetischen Blick Baudelaires und der kritischen Sensibilität Walter Benjamins und der situationistischen Avantgarde treiben lässt. Der Autor Jim Miller schildert Sex, Drogen und Tod in den Grenzgebieten und porträtiert eine Stadt, in der die Kulturen manchmal aufeinanderprallen, häufiger aber fast völlig unberührt aneinander vorbeigehen.
Drift enthält Originalgrafiken von Perry Vasquez und Fotografien von Jennifer Cost. Drift ist ein aufrüttelndes Werk voller Vorahnungen des Schreckens und eine Whitman'sche Reise, die den Leser direkt in den Moment hineinversetzt, während sie die zwielichtige Unterseite des modernen Amerikas offenlegt.