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An Empire of Indifference: American War and the Financial Logic of Risk Management
In dieser bedeutenden marxistischen Kritik des zeitgenössischen amerikanischen Imperialismus argumentiert der Kulturtheoretiker Randy Martin, dass eine finanzbasierte Logik der Risikokontrolle das tägliche Leben der Amerikaner sowie die Außen- und Innenpolitik der USA beherrscht. Risikomanagement - die Fähigkeit, sich auf Risiken einzustellen und sie für finanzielle Gewinne zu nutzen - ist der Schlüssel zu persönlichen Finanzen und das bestimmende Element des riesigen globalen Marktes für Finanzderivate.
Die Vereinigten Staaten führen ihren amorphen Krieg gegen den Terror, indem sie bestimmte Interventionen (wie z. B. im Irak) für viel größere Ziele (den Krieg gegen den Terror zu gewinnen) einsetzen und indem sie eine kleine Anzahl von Truppen und gezielte Waffen einsetzen, um eine breite Wirkung zu erzielen.
Sowohl auf den globalen Finanzmärkten als auch auf weit entfernten Kriegsschauplätzen sind die Multiplikatoreffekte schwer vorherzusehen oder zu kontrollieren. Unter Berufung auf Theoretiker wie Michel Foucault, Giorgio Agamben, Michael Hardt, Antonio Negri und Achille Mbembe beleuchtet Martin eine erschreckende Finanzlogik, die verstanden werden muss, um ihr entgegenzuwirken.
Martin behauptet, dass das Finanzwesen die Welt in diejenigen teilt, die in der Lage sind, durch Risikobereitschaft Wohlstandschancen zu nutzen (Investoren), und diejenigen, die dies nicht können und als "gefährdet" gelten. Er behauptet, dass sich der heutige amerikanische Imperialismus von früheren Imperialismusmodellen unterscheidet, bei denen sich die Besatzer mit den Besetzten einließen, um sie zu "zivilisieren", Reichtum abzuschöpfen oder beides.
Im Gegensatz dazu ist der amerikanische Imperialismus ein Imperium der Gleichgültigkeit: eine massive Flucht vor Engagement. Die Vereinigten Staaten drängen die Besetzten zur Übernahme von Risiken und zur Selbstverwaltung und ignorieren oder enteignen diejenigen, die das nicht schaffen.