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Performance as Political Act: The Embodied Self
. In einer Zeit, in der neuen Quellen für einen politischen Impuls im Westen wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird, versucht Performance als politischer Akt, das politische Subjekt neu zu verankern, und argumentiert, dass der Körper als Ort des Widerstands auftaucht, wenn der Verstand von der Massenkommunikation dominiert wird, wie im westlichen Kapitalismus. Martins Studie widerspricht den konventionellen Weisheiten der drei Bereiche, die sie zu synthetisieren versucht: Politik, darstellende Kunst und Körper. Während die meisten linken politischen Studien das Bewusstsein als Voraussetzung für politisches Handeln voraussetzen, behauptet der Autor, dass das Bewusstsein ohne politische Gefühle und Sinne, die dem Körper vorbehalten sind, unzureichend ist. Die darstellenden Künste, die im Allgemeinen aus der Perspektive des Publikums betrachtet werden, werden hier aus der Sicht der Darsteller betrachtet, weil die Macht der sozialen Beziehungen, so Martin, letztlich in der Darbietung liegt. Schließlich wird der Körper, der in der einschlägigen Literatur entweder als natürliches, individuelles Wesen oder als dem Verstand unterworfen betrachtet wird, hier als sozialer, historischer Agent politischer Aktivität etabliert.
Zwei unterschiedliche, aber miteinander verbundene Studien bilden die Grundlage für Martins Behauptung, dass eine alternative Politik auf dem in der Performance engagierten Körper basieren muss: Erstens zeigt ein Einblick in die Entstehung eines modernen Tanzes die Quellen der Macht für einen sozialen Körper; und zweitens zeigt ein Vergleich des politischen Theaters in den sowjetischen Zwanzigern und den amerikanischen Sechzigern, wie sich das politische Potenzial des Körpers verändert. Eine ausführliche theoretische Diskussion, die semiotische und phänomenologische Ansätze zum Körper kritisiert und eine Körperpolitik skizziert, verbindet die beiden Studien.
Darstellende Künstler, die sich mit den politischen Aspekten ihrer Arbeit befassen, Soziologen, die sich mit Problemen der Kultur und des Alltags befassen, und Literaturtheoretiker, die sich mit der Anwendung der Instrumente der Literaturkritik auf politische Probleme befassen, werden feststellen, dass die in dieser bahnbrechenden Untersuchung der zeitgenössischen Theorie und Geschichte des Körpers zum Ausdruck gebrachten Perspektiven ein überzeugendes Argument für das Ausmaß darstellen, in dem der Körper zu einer Quelle politischer Aktivität werden kann.