Bewertung:

Das Buch bietet eine tiefgründige Erkundung des Endes der Sowjetunion durch die Augen der einfachen Leute und fängt sowohl die bedrückende Atmosphäre als auch die Hoffnung auf Veränderung ein. Es ist eine fesselnde und anschauliche Erzählung mit glaubwürdigen Charakteren vor dem Hintergrund bedeutender historischer Ereignisse.
Vorteile:⬤ Gut geschrieben mit einer soliden Darstellung des Übergangs von Gorbatschow zu Jelzin
⬤ fesselnde und einnehmende Charaktere
⬤ fängt die kulturelle und psychologische Tiefe der russischen Gesellschaft ein
⬤ bietet eine einzigartige Perspektive auf die Ereignisse rund um den Zusammenbruch der Sowjetunion
⬤ mischt Geschichte mit literarischen Elementen effektiv.
Einige Figuren und Handlungsstränge werden als vorhersehbar empfunden; die Komplexität der russischen Namen könnte für manche Leser schwierig zu verstehen sein.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
A Russian Requiem
Zwei Wochen vor dem gescheiterten Putsch der Rechten im August 1991 kommt Anton Czesich, ein Amerikaner in den späten Vierzigern, der eine größtenteils desillusionierende Karriere damit verbracht hat, im Ausland für die US-Regierung zu arbeiten, in Moskau an, um ein brisantes amerikanisches Lebensmittelverteilungsprogramm zu übernehmen - ein Programm, das von Julie Stirvin, der Liebe seiner Jugend, verwaltet wird. Sie und Czesich haben ihre eigene Geschichte, ihren eigenen langwierigen Kalten Krieg.
Viele Kilometer entfernt, im Bergbauzentrum Wostok, steckt der sowjetische Bürokrat Serghei Propenko, ein ehemaliger Boxchampion, mitten in seiner eigenen Midlife-Crisis - teils persönlich, teils politisch. Der bescheidene und anständige Propenko, der von einem Haushalt willensstarker und politisch kluger Frauen umgeben ist, ist hin- und hergerissen zwischen seinen traditionellen Ambitionen und der Sorge um seine sehr untraditionelle Tochter Lydia. Als sich Czesichs und Propenkos Schicksale kreuzen, wird klar, dass beide Männer teilweise von denselben Verdächtigungen und Ängsten gelähmt sind, die die sowjetisch-amerikanischen Beziehungen so lange lähmten.
Ein russisches Requiem ist ein spannender Roman mit Tiefgang, ein fein gearbeiteter Roman über das kleine Stück Geschichte, das jeder von uns in sich trägt, und die Art und Weise, wie sich unser intimes Leben in der Politik der Nationen widerspiegelt und widerhallt. Gesprenkelt mit Humor und Ironie, reich an psychologischem und politischem Drama, nimmt er den Leser mit auf eine Reise durch die russische - und amerikanische - Seele nach dem Kalten Krieg.