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A Black Forest Walden
A Black Forest Walden ist ein Werk der philosophischen Reflexion, der Naturbeschreibung und des verschmitzten Humors. In kurzen Kapiteln oder Aphorismen erzählt der amerikanische Philosoph David Farrell Krell von seinen Erfahrungen in einer Hütte in den Bergen des süddeutschen Schwarzwalds, wo er seit mehreren Jahrzehnten lebt.
Insofern Krell seine Erfahrungen mit denen von Henry David Thoreau vergleicht, der ihm als Inspiration und Irritation dient, könnte man das Buch als kritischen Kommentar zu Thoreaus Walden bezeichnen. Aber es liest sich auch als eine rigorose und doch spielerische und zutiefst literarische Manifestation dessen, wo und wie der Geist wandert. So ist der Marlonbrando des Untertitels nicht der verstorbene Schauspieler, sondern eine verwilderte Katze, die die Hütte aufsucht und zu einem wichtigen Gesprächspartner wird, so als würde sie die Rolle des Analytikers für den Autor spielen.
Die Themen, die Krell behandelt, sind breit gefächert: der Wechsel der Jahreszeiten, Umweltfragen, romantische Liebe, Eltern-Kind-Beziehungen, europäische versus amerikanische Werte, höhere Bildung, künstlerische Kreativität, Einsamkeit und der Kontrast zwischen den Lebensstilen in einem ruhigen Schwarzwalddorf und in den lärmenden modernen Vereinigten Staaten. Einundvierzig von der Autorin aufgenommene Schwarz-Weiß-Fotografien begleiten und beleben den Text.