Bewertung:

Das Buch beeindruckt durch seine umfassende Untersuchung der Deponierungspraktiken in verschiedenen historischen Epochen und stellt Richard Bradleys umfassendes Wissen und seinen klaren Schreibstil unter Beweis. Es bietet Einblicke in die Muster und Bedeutung von Votivdepots und regt den Leser zum Nachdenken an. Einige Rezensenten bemängeln jedoch die Kürze des Buches im Verhältnis zu seinem Preis, da es eher einem längeren Essay als einem Buch in voller Länge ähnelt.
Vorteile:⬤ Gelehrtes Denken und schöner Schreibstil.
⬤ Umfassende Untersuchung der Ablagerungspraktiken über einen großen Zeitraum hinweg.
⬤ Klarer, nicht-jargonistischer Stil, der das Buch für den Leser zugänglich macht.
⬤ Bietet inspirierende Einsichten und Denkanstöße zur Bedeutung von Ablagerungen.
⬤ Zeigt Richard Bradleys umfangreiches Wissen über Archäologie.
⬤ Durch die geringe Länge und den breiten Druck wirkt es eher wie ein längerer Aufsatz als ein vollständiges Buch.
⬤ Einige Bedenken hinsichtlich des Preises im Verhältnis zum Inhalt.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
A Geography of Offerings: Deposits of Valuables in the Landscapes of Ancient Europe
Vor mehr als einem Vierteljahrhundert veröffentlichte Richard Bradley The Passage of Arms. Es war als An Archaeological Analysis of Prehistoric Hoards and Votive Deposits konzipiert, aber, wie der Autor einräumt, waren diese Begriffe zu eng gefasst für das komplexe Thema der absichtlichen Deponierung und der behandelte Zeitraum zu kurz.
A Geography of Offerings wurde geschrieben, um eine Reaktion der Archäologen zu provozieren, und verfolgt zwei Hauptziele. Das erste ist, diese Art von Archäologie von der minutiösen Untersuchung antiker Objekte zu einer ehrgeizigeren Analyse antiker Orte und Landschaften zu bewegen. Zweitens soll erkannt werden, dass die Probleme der Interpretation nicht auf die vorrömische Zeit beschränkt sind.
Mesolithische Funde haben ihren Platz in dieser Diskussion, ebenso wie solche aus dem 1. Jahrtausends n.
Chr.. Archäologen, die sich mit den einzelnen Epochen befassen, sind mit ähnlichen Problemen konfrontiert, und dieselben Debatten werden in verschiedenen Forschergruppen wiederholt geführt - aber sie kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Der Autor legt hier einen Überblick vor, der diese Diskussionen zusammenführt und sich auf die gesamte Abfolge erstreckt.
Es handelt sich dabei nicht um einen umfassenden Überblick, sondern um einen ausführlichen Aufsatz über die Stärken und Schwächen des derzeitigen Denkens über spezialisierte Depots, die sowohl Opferdepots, die durch große Mengen von Tier- und Menschenknochen gekennzeichnet sind, als auch andere Sammlungen umfassen, in denen Funde von Stein- oder Metallartefakten dominieren. Dabei werden aktuelle Ansätze und Theorien, die Geschichte einzelner Artefakte, die Landschaft und der physische Kontext der Orte, an denen sie deponiert wurden, die Beschaffenheit der Materialien, die Bedeutung des Animismus und der Charakter alter Kosmologien berücksichtigt.