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Temporary Palaces: The Great House in European Prehistory
Die großen Häuser der prähistorischen und frühmittelalterlichen Zeit waren riesige Bauwerke, deren Formen denen von Wohnhäusern nachempfunden waren. Die meisten waren eher aus Holz als aus Stein gebaut.
Sie wurden über vergleichsweise kurze Zeiträume genutzt.
Sie wurden häufig an denselben Stellen ersetzt.
Und einige waren mit außergewöhnlichen Gruppen von Artefakten verbunden. Ihr Bau stellte erhebliche Anforderungen an die menschliche Arbeitskraft und stieß an die Grenzen des damals Möglichen. Sie scheinen eine besondere Rolle in der antiken Gesellschaft gespielt zu haben, sind aber schwer zu interpretieren. Handelte es sich um öffentliche Gebäude oder um die Wohnstätten wichtiger Personen? Waren sie Tempel oder Militärstützpunkte, und warum wurden sie in Zeiten der Krise oder des Wandels errichtet? Wie wurden ihre Standorte ausgewählt, und in welchem Zusammenhang standen sie mit den Überresten einer älteren Vergangenheit? Obwohl die Zeit von den ersten Bauern bis zur Wikingerzeit reichte, sind die Ähnlichkeiten zwischen den großen Häusern ebenso auffällig wie die Unterschiede.
Diese Studie konzentriert sich auf die Monumentalbauten Nord- und Nordwesteuropas, bezieht sich aber auf Strukturen in einem weiten Gebiet, das von Anatolien bis zur Bretagne und Norwegen reicht. Sie nutzt die Ethnographie als Ideenquelle und erörtert das Konzept der Hausgesellschaft und seine Nützlichkeit für die Archäologie. Die wichtigsten Beispiele stammen aus dem Neolithikum und der Eisenzeit, aber auch die Archäologie des ersten Jahrtausends nach Christus wird berücksichtigt. Das Buch betont, wie wichtig es ist, archäologische Sequenzen miteinander zu vergleichen, anstatt ideale Gesellschaftstypen zu identifizieren. Dabei wird eine Reihe berühmter und weniger berühmter Stätten vorgestellt, von Stonehenge bis zum Hügel von Tara und vom alten Uppsala bis Yeavering.