Bewertung:
Das Buch bietet eine eingehende Analyse des Umgangs verschiedener Länder mit wissenschaftlichem Fachwissen und Biotechnologie, insbesondere in den USA, Großbritannien und Deutschland. Es betont, dass Wissenschaftspolitik nicht einfach über die Grenzen hinweg exportiert werden kann und dass jede Nation ihre eigenen Methoden und Traditionen hat, um diese komplexen Themen anzugehen.
Vorteile:Eine gründliche Analyse mit einem umfassenden Überblick über die Wissenschaftspolitik in den verschiedenen Ländern, gut geschrieben, gut recherchiert, sehr empfehlenswert für alle, die sich für Wissenschaft und Politik interessieren, und eine meisterhafte Analyse des Aufstiegs der Biotechnologie.
Nachteile:Die These ist nicht klar formuliert, einige Teile sind unscharf oder widersprechen sich selbst, und es erfordert vom Leser erhebliche Anstrengungen, den Argumenten zu folgen. Auch die Erörterung aktueller historischer Fragen kann die Interpretation breiterer Perspektiven erschweren.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Designs on Nature: Science and Democracy in Europe and the United States
Biologie und Politik sind heute in weiten Teilen der industrialisierten Welt zusammengewachsen. Debatten über genetisch veränderte Organismen, Klonen, Stammzellen, Patentierung von Tieren und neue Reproduktionstechnologien beherrschen die Schlagzeilen der Medien und die politische Tagesordnung. Weniger beachtet, aber nicht weniger wichtig, sind die Meinungsverschiedenheiten, die zwischen den führenden westlichen Nationen über den richtigen Umgang mit Innovationen in der Genetik und Biotechnologie entstanden sind. Diese bedeutenden Unterschiede in Recht und Politik sowie in der ethischen Analyse können in einer globalisierten Welt zu einem Hindernis für den freien Handel, die wissenschaftliche Forschung und das gemeinsame Verständnis der Menschenwürde werden.
In diesem meisterhaften Blick auf etwa 25 Jahre wissenschaftlicher und sozialer Entwicklung vergleicht Sheila Jasanoff die Politik und die Politik der Biowissenschaften in Großbritannien, Deutschland, den Vereinigten Staaten und in der Europäischen Union als Ganzes. Sie zeigt, wie öffentliche und private Akteure in jedem Umfeld neue Erscheinungsformen der Biotechnologie bewerteten und versuchten, sich von deren Sicherheit zu überzeugen.
Drei Hauptthemen kristallisieren sich heraus. Erstens können zentrale Konzepte der Demokratietheorie, wie Bürgerschaft, Deliberation und Rechenschaftspflicht, nicht zufriedenstellend verstanden werden, ohne die Politik der Wissenschaft und Technologie mit einzubeziehen. Zweitens wurden in allen drei Ländern Maßnahmen im Bereich der Biowissenschaften in Projekte zum Aufbau der Nation integriert, die darauf abzielen, eine neue Vorstellung davon zu entwickeln, wofür die Nation steht. Drittens beeinflusst die politische Kultur die demokratische Politik, und zwar durch die institutionalisierte Art und Weise, wie die Bürger öffentliches Wissen verstehen und bewerten. Diese drei Aspekte der zeitgenössischen Politik, so Jasanoff, tragen nicht nur zu den politischen Divergenzen bei, sondern auch zur wahrgenommenen Legitimität staatlichen Handelns.
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Letzte Änderung: 2024.11.13 22:11 (GMT)