Bewertung:

Das Buch „Exploring Kenotic Christology“, herausgegeben von C. Stephen Evans, ist eine Sammlung von dreizehn Aufsätzen, die sich mit dem theologischen Konzept der kenotischen Christologie befassen, das davon ausgeht, dass Jesus, als er Mensch wurde, freiwillig einige göttliche Attribute aufgab. Die Rezensionen heben die Komplexität und Tiefe der Aufsätze hervor, die von biblischen Analysen bis hin zu philosophischen Untersuchungen reichen. Das Buch wird nicht nur dafür gelobt, dass es wichtige theologische Fragen zum Wesen Christi aufgreift, sondern auch für seine Schwierigkeit und die vielfältigen wissenschaftlichen Perspektiven, die traditionelle Vorstellungen von Christologie in Frage stellen können.
Vorteile:⬤ Eingehende Erforschung wichtiger theologischer Konzepte rund um die Inkarnation.
⬤ Beiträge verschiedener namhafter Gelehrter, die ein breites Spektrum an Einsichten bieten.
⬤ Gut geschriebene und redigierte Aufsätze, die zum kritischen Nachdenken anregen.
⬤ Beleuchtet ein Thema, das im christlichen Diskurs oft vernachlässigt wird.
⬤ Ermutigt dazu, traditionelle Vorstellungen von Christologie in einem orthodoxen Rahmen neu zu überdenken.
⬤ Die Komplexität des Inhalts könnte die Lektüre für viele zu einer Herausforderung machen.
⬤ Unterschiedliche Qualität der Aufsätze, wobei einige als weniger interessant oder als nicht besonders aufschlussreich eingestuft werden.
⬤ Einige Kritiken weisen auf grundsätzliche Probleme der kenotischen Christologie hin, die ihre Argumente untergraben könnten.
⬤ Insgesamt wirkt das Buch manchmal etwas langweilig, und es fehlt ihm an Überzeugungskraft für alle Leser.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Exploring Kenotic Christology: The Self-Emptying of God
In dieser Aufsatzsammlung untersucht ein Team aus christlichen Philosophen, Theologen und Bibelwissenschaftlern die Möglichkeit einer kenotischen Darstellung der Inkarnation. Eine solche Darstellung ist inspiriert von den lyrischen Behauptungen des Paulus in Philipper 2,6-11, dass Christus Jesus, obwohl er von Natur aus Gott ist, sich "entäußert" oder "sich selbst zu nichts gemacht" hat, indem er Mensch wurde. Die biblische Unterstützung für eine solche Sichtweise findet sich in den vier Evangelien, im Hebräerbrief und an anderen Stellen. Eine kenotische Sichtweise nimmt die Möglichkeit ernst, dass Christus bei seiner Menschwerdung vorübergehend auf Eigenschaften wie Allmacht, Allwissenheit und Allgegenwart verzichtete. In mehreren Beiträgen wird argumentiert, dass diese Sichtweise völlig orthodox ist und große Stärken hat, da sie uns ein Bild von Gott vermittelt, der bereit ist, sich um der Menschen willen völlig verletzlich zu machen, und das mit dem sehr menschlichen Bild von Jesus im Neuen Testament völlig übereinstimmt. Die Befürworter der kenotischen Christologie argumentieren, dass die philosophischen Darstellungen des Wesens Gottes, die zur Ablehnung dieser Theorie geführt haben, im Lichte der biblischen Daten selbst einer Kritik unterzogen werden sollten. In einigen Aufsätzen wird die Theorie auf den Prüfstand gestellt, indem kritische Fragen aufgeworfen und argumentiert wird, dass die traditionellen Darstellungen der Inkarnation die Ziele der kenotischen Theorien ebenso gut erreichen können wie die kenotischen Theorien.
Das Buch untersucht auch die Auswirkungen einer kenotischen Sicht der Inkarnation auf die philosophische Theologie im Allgemeinen und die Trinitätslehre im Besonderen. Es schließt mit Aufsätzen, die die Gültigkeit des Ideals der Kenosis für Frauen untersuchen, und einer Herausforderung an die traditionelle Christologie, eine kenotische Theorie ernst zu nehmen.
MITWIRKENDE: C. Stephen Evans, Gordon D. Fee, Sarah Coakley, Stephen T. Davis, Ronald J. Feenstra, Bruce N. Fisk, Ruth Groenhout, Edward T. Oakes, SJ, Cornelius Plantinga, Jr., Thomas R. Thompson, Edwin Chr. van Driel.