Bewertung:

Exploring Kenotic Christology ist eine Sammlung von Aufsätzen, die sich mit dem theologischen Konzept der kenotischen Christologie befassen, das davon ausgeht, dass Christus, als er Mensch wurde, einige seiner göttlichen Attribute außer Kraft gesetzt hat. Das Buch enthält Beiträge verschiedener Gelehrter und befasst sich mit biblischen, philosophischen und historischen Perspektiven zu diesem Thema. Die Sammlung bietet aufschlussreiche Diskussionen, stellt aber aufgrund ihrer Komplexität und der unterschiedlichen Standpunkte auch eine Herausforderung dar.
Vorteile:⬤ Umfassende Darstellung der kenotischen Christologie durch mehrere Aufsätze namhafter Gelehrter.
⬤ Beschäftigt sich mit wichtigen theologischen Fragen zur Inkarnation und zum Wesen von Christus.
⬤ Gut geschrieben und redigiert, bietet es eine seriöse Behandlung eines wichtigen Aspekts des christlichen Glaubens.
⬤ Stellt traditionelle Vorstellungen zur Diskussion und regt zu einer Neubewertung der historischen Christologien an.
⬤ Die Komplexität des Materials macht es zu einer schwierigen Lektüre, die möglicherweise ein vorheriges Verständnis verwandter Konzepte erfordert.
⬤ Unterschiedliche Qualität und Tiefe der Beiträge in den Aufsätzen; einige sind aufschlussreicher als andere.
⬤ Die moderne Entwicklung der kenotischen Christologie wirft Fragen nach ihrer historischen Legitimität und Kohärenz mit klassischen theologischen Positionen auf.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Exploring Kenotic Christology: The Self-Emptying of God
In dieser Aufsatzsammlung untersucht ein Team aus christlichen Philosophen, Theologen und Bibelwissenschaftlern die Möglichkeit einer kenotischen Darstellung der Inkarnation. Eine solche Darstellung ist inspiriert von den lyrischen Behauptungen des Paulus in Philipper 2,6-11, dass Christus Jesus, obwohl er von Natur aus Gott ist, sich "entäußert" oder "sich selbst zu nichts gemacht" hat, indem er Mensch wurde. Die biblische Unterstützung für eine solche Sichtweise findet sich in den vier Evangelien, im Hebräerbrief und an anderen Stellen. Eine kenotische Sichtweise nimmt die Möglichkeit ernst, dass Christus bei seiner Menschwerdung vorübergehend auf Eigenschaften wie Allmacht, Allwissenheit und Allgegenwart verzichtete. In mehreren Beiträgen wird argumentiert, dass diese Sichtweise völlig orthodox ist und große Stärken hat, da sie uns ein Bild von Gott vermittelt, der bereit ist, sich um der Menschen willen völlig verletzlich zu machen, und das mit dem sehr menschlichen Bild von Jesus im Neuen Testament völlig übereinstimmt. Die Befürworter der kenotischen Christologie argumentieren, dass die philosophischen Darstellungen des Wesens Gottes, die zur Ablehnung dieser Theorie geführt haben, im Lichte der biblischen Daten selbst einer Kritik unterzogen werden sollten. In einigen Aufsätzen wird die Theorie auf den Prüfstand gestellt, indem kritische Fragen aufgeworfen und argumentiert wird, dass die traditionellen Darstellungen der Inkarnation die Ziele der kenotischen Theorien ebenso gut erreichen können wie die kenotischen Theorien.
Das Buch untersucht auch die Auswirkungen einer kenotischen Sicht der Inkarnation auf die philosophische Theologie im Allgemeinen und die Trinitätslehre im Besonderen. Es schließt mit Aufsätzen, die die Gültigkeit des Ideals der Kenosis für Frauen untersuchen, und einer Herausforderung an die traditionelle Christologie, eine kenotische Theorie ernst zu nehmen.
MITWIRKENDE: C. Stephen Evans, Gordon D. Fee, Sarah Coakley, Stephen T. Davis, Ronald J. Feenstra, Bruce N. Fisk, Ruth Groenhout, Edward T. Oakes, SJ, Cornelius Plantinga, Jr., Thomas R. Thompson, Edwin Chr. van Driel.