Bewertung:

Die Buchrezensionen loben im Allgemeinen den Text und die Einsichten von Maryanne Wolf in Bezug auf die Neurowissenschaften und die frühe Lesefähigkeit, weisen aber auch auf erhebliche Probleme mit der Druckgröße hin.
Vorteile:Das Buch ist informativ, gut geschrieben und bietet eine überzeugende Perspektive auf die Auswirkungen des digitalen Lesens auf die Gehirne von Kindern. Viele Leser empfanden es als transformativ und wertvoll und sprachen sowohl Experten als auch Laien an.
Nachteile:Das Druckformat ist sehr klein, was das Leseerlebnis für viele Nutzer beeinträchtigt. Einige Rezensenten erwähnen, dass das Buch akademisch ist und für Gelegenheitsleser nicht geeignet sein könnte.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Tales of Literacy for the 21st Century: The Literary Agenda
Die literarische Agenda ist eine Reihe von kurzen polemischen Monographien über die Bedeutung der Literatur und des Lesens in der Welt und über den Zustand der literarischen Bildung in Schulen und Universitäten. Die Kategorie des Literarischen war schon immer umstritten.
Deutlich ist jedoch, dass sie zunehmend als Denkweise oder Denkraum abgetan oder nicht anerkannt wird. Sie wird von innen heraus skeptisch in Frage gestellt, zum Beispiel durch die manchmal konkurrierenden Ansprüche der Kulturgeschichte, der kontextualisierten Erklärung oder der Medienwissenschaft. Von außen wird sie durch noch größeren Druck erschüttert: durch wirtschaftliche Not und die daraus resultierenden strengen gesellschaftlichen Haltungen; durch technologische Veränderungen, die die traditionellen Formen ernsthafter menschlicher Kommunikation nur noch antiquiert erscheinen lassen können.
Aus genau diesen Gründen ist jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Erneuerung, für eine Wiederbelebung der Arbeit über den Sinn und den Wert des literarischen Lesens. Tales of Literacy for the 21st Century setzt sich mit kritischen, aktuellen Fragen für die Gesellschaft des 21.
Jahrhunderts auseinander. Wie verändert die Alphabetisierung das menschliche Gehirn? Was bedeutet es, in der heutigen digitalen Kultur ein gebildeter oder nicht gebildeter Mensch zu sein: Was geht zum Beispiel im heutigen Lesegehirn verloren, und was wird durch andere Medien als den Druck gewonnen? Welche Folgen hat ein digitales Lesehirn für den literarischen Geist und für das Schreiben selbst? Können das Wissen über das lesende Gehirn und die Fortschritte in der Technologie den Menschen in entlegenen Regionen der Welt, die sonst nie lesen und schreiben würden, neue Formen der Alphabetisierung und neue Formen des Wissens bieten? Anhand von Forschungsergebnissen aus den kognitiven Neurowissenschaften, der Psycholinguistik, der kindlichen Entwicklung und der Pädagogik sowie unter Berücksichtigung literarischer Beispiele aus der Weltliteratur entwirft Maryanne Wolf einen Kurs, der darauf abzielt, die tiefsten Formen des Lesens aus der Vergangenheit zu bewahren und gleichzeitig die kognitiven Fähigkeiten zu entwickeln, die für die nächste Generation in diesem Jahrhundert notwendig sind.