Bewertung:

In den Rezensionen wird Tessa Morris-Suzukis Buch als bedeutende Erforschung der wenig bekannten Geschichte der koreanischen Auswanderung aus Japan nach Nordkorea in den späten 1950er und 1960er Jahren hervorgehoben. Während die Leserinnen und Leser die gründliche Recherche und die Aufdeckung schmerzhafter historischer Wahrheiten schätzen, gibt es auch Kritik an der Perspektive der Autorin und dem Fehlen von Berichten aus erster Hand von den Rückkehrern selbst.
Vorteile:⬤ Gründliche Recherche, die ein wenig untersuchtes und wichtiges historisches Thema aufdeckt.
⬤ Geschickte Erzählung, die fesselnd und schwer aus der Hand zu legen ist.
⬤ Bietet ein nuanciertes Verständnis der Beweggründe für die Migration und enthüllt überraschende politische Dynamiken.
⬤ Füllt eine bedeutende Lücke in der Literatur zur koreanischen Geschichte und macht sie einem breiteren Publikum zugänglich.
⬤ Einige Kritikpunkte an der Sichtweise des Autors, insbesondere hinsichtlich der Schuldzuweisung an japanische Politiker für die Migration.
⬤ Das Fehlen von Zeugenaussagen aus erster Hand von den Rückkehrern selbst, obwohl der Autor Zugang zu ihnen hatte, wurde von einigen Lesern als enttäuschend empfunden.
⬤ Einige sind der Meinung, dass die Darstellung der Rückkehrer nicht ausgewogen ist, insbesondere was ihre Entscheidungen und Beweggründe betrifft.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Exodus to North Korea: Shadows from Japan's Cold War
Von Genf bis Pjöngjang nimmt dieses bemerkenswerte Buch den Leser mit auf eine Odyssee durch eine der außergewöhnlichsten vergessenen Tragödien des Kalten Krieges: die „Rückkehr“ von über 90.000 Menschen, die meisten von ihnen ethnische Koreaner, von Japan nach Nordkorea ab 1959. Diese Aktion, die der Welt als humanitäres Projekt präsentiert und unter der Aufsicht des Internationalen Roten Kreuzes durchgeführt wurde, war in Wirklichkeit das Ergebnis politischer Intrigen, an denen die Regierungen Japans, Nordkoreas, der Sowjetunion und der Vereinigten Staaten beteiligt waren.
Die große Mehrheit der Koreaner, die nach Nordkorea reisten, stammte aus dem südlichen Teil der koreanischen Halbinsel, und viele hatten ihr ganzes Leben in Japan verbracht. Obwohl die meisten freiwillig ausreisten, weil sie von der Propaganda überzeugt waren, dass sie in Nordkorea ein glänzendes neues Leben erwartete, stützt sich der Autor auf kürzlich freigegebene Dokumente, um den verdeckten Druck aufzudecken, der ausgeübt wurde, um die Abreise dieser unwillkommenen ethnischen Minderheit zu beschleunigen.
Für die meisten war ihre neue Heimat ein Ort der Armut und des Elends, für Tausende ein Ort der Verfolgung und des Todes. Durch die Wiederentdeckung ihrer außergewöhnlichen persönlichen Geschichten wirft dieses Buch auch ein neues Licht auf die Politik des Kalten Krieges und auf die heutigen Spannungen zwischen Nordkorea und dem Rest der Welt.