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Feminist Difference: Literature, Psychoanalysis, Race, and Gender
Der Feminismus ist heute umkämpft und geschmälert, verteufelt und als passiv betrachtet, und er scheint nicht zur Ruhe zu kommen. Das gilt für die Literaturkritik ebenso wie für andere Bereiche der Kultur - und doch sind es gerade dort die neuen Verheißungen, Möglichkeiten und Anwendungen des feministischen Denkens, die in diesen Aufsätzen aufgezeigt werden. Die renommierte Literaturtheoretikerin Barbara Johnson zeigt anhand einer breiten Palette von Texten - juristischen, literarischen, filmischen, philosophischen und psychoanalytischen -, dass die Konflikte und Unsicherheiten, die den Feminismus plagen, nicht Zeichen einer Sackgasse, sondern eines kreativen Wendepunkts sind.
Unter Verwendung überraschender Gegenüberstellungen betrachtet The Feminist Difference die Belletristik schwarzer Schriftstellerinnen aus einer feministisch-psychoanalytischen Perspektive, die Lyrik von Phillis Wheatley bis Baudelaire und Marceline Desbordes-Valmore sowie Feminismus und Recht, insbesondere im Werk von Patricia Williams und der verstorbenen Mary Joe Frug. Toni Morrison und Sigmund Freud, John Keats und Jane Campion, Charlotte Perkins Gilman und Nathaniel Hawthorne, Nella Larson und Heinz Kohut sind nur einige der vielen Anlässe für Johnsons reichhaltige, anregende und stets genaue Lektüre von Momenten, in denen der Feminismus an seinen eigenen Widersprüchen zu scheitern scheint - Momente, die hier als Quellen eines neu belebten kritischen Bewusstseins wieder auftauchen.
Letztlich, so argumentiert Johnson, ist die Literatur für den Feminismus wesentlich, weil sie der Ort ist, an dem Unwegsamkeiten aufbewahrt und zur Untersuchung freigegeben werden können, an dem Fragen bewahrt und nicht zu einer vorzeitigen Bestätigung der vorhandenen Paradigmen gezwungen werden können. In ihrem Buch erscheint Literatur nicht als eine vorgegebene Reihe von Werken, sondern als ein Modus kultureller Arbeit, die Arbeit, jene unmöglichen und notwendigen Dinge lesbar zu machen, die noch nicht ausgesprochen werden können.