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Fratriarchy: The Sibling Trauma and the Law of the Mother
In Fratriarchy erweitert Juliet Mitchell ihre bahnbrechenden Theorien über das Trauma der Geschwister und das Gesetz der Mutter. Als psychoanalytische Praktikerin zeigt sie, was passiert, wenn wir feministische Fragen nutzen, um die psychosoziale Welt und ihre lateralen Beziehungen zu erforschen, und zwar von Grund auf.
In diesem zentralen Text argumentiert Mitchell, dass das Verbot der Mutter, dass ihr Kleinkind ein neues oder erwartetes Geschwisterkind angreift, ein Übergangsritus vom Säuglingsalter zur Kindheit ist: Dies ist eine grundlegende Kraft, die unsere späteren lateralen Beziehungen und sozialen Praktiken strukturiert. Im gesamten Band wählt Mitchell den Begriff Fratriarchat, um zu zeigen, dass es neben der Aufwärts-Abwärts-Achse von Vätern und Söhnen auch die Seite-zu-Seite-Interaktion von Schwestern und Brüdern und ihren sozialen Erben gibt. Indem er sich sowohl kritisch als auch positiv auf Freud, Klein, Winnicott, Bion, Pontalis und andere beruft, zeigt das Fratriarchat auf, wie die kollektive soziale Welt mit der von der etablierten Psychoanalyse untersuchten individuellen Familienwelt übereinstimmt. Jahrzehnte nach Mitchells Arbeit über Psychoanalyse und Feminismus, in der er argumentierte, dass der Feminismus die Psychoanalyse brauche, um die Position der Frauen zu verstehen, fordert das Fratriarchat nun die Psychoanalyse auf, die sich entwickelnden Praktiken und Theorien des globalen Feminismus zu berücksichtigen.
Dieser Band ist eine unverzichtbare Lektüre für Analytiker, Psychotherapeuten und Psychologen sowie für alle, die die Allgegenwart unbewusster Prozesse neu überdenken wollen. Es wird auch für Studierende und Lehrende der Sozialtheorie, Psychoanalyse, Gruppenanalyse, Geschlechterforschung und des Feminismus von Interesse sein.