
Women and Early Modern Cultures of Translation: Beyond the Female Tradition
Frauen und frühneuzeitliche Übersetzungskulturen: Jenseits der weiblichen Tradition ist ein wichtiger neuer Beitrag zur Erforschung der frühneuzeitlichen Übersetzung und ein unverzichtbares Nachschlagewerk für alle, die sich für die Geschichte der Übersetzerinnen interessieren. Die Forschung über Übersetzerinnen hat sich häufig auf das frühneuzeitliche England konzentriert.
Das Beispiel des frühneuzeitlichen Englands wurde als Norm für den Rest des Kontinents genommen und hat die Forschung zu Geschlecht und Übersetzung im Allgemeinen geprägt. Dieses Buch bringt eine neue europäische Perspektive in das Feld ein, indem es den Fall Deutschland vorstellt. Es lenkt die Aufmerksamkeit auf vierzig Frauen, die im Deutschland des 16. und 17. Jahrhunderts als Übersetzerinnen identifiziert werden können, und zeigt, wie ihre Arbeit nicht ohne weiteres in die traditionellen Narrative über Marginalisierung und Subversivität passt. Die Studie verwendet das Beispiel Deutschland, um dagegen zu argumentieren, die Arbeit übersetzender Frauen in erster Linie durch die Linse des Geschlechts zu lesen, und um die Behauptungen über die Existenz einer weiblichen.
Übersetzungstradition, die die Grenzen von Zeit und Ort überschreitet.
Die Erweiterung des Blickwinkels auf Deutschland ermöglicht eine nuanciertere und fundiertere Darstellung der Stellung der Frau in den europäischen Übersetzungskulturen und zwingt uns, Geschlecht als Analysekategorie in der Übersetzungsgeschichte neu zu überdenken. Das Buch ist ein Plädoyer für einen neuen "frauenbefragten" Ansatz in der Übersetzungsgeschichte (in Anlehnung an ein Konzept von Carol Maier) und wird als solcher eine Blaupause für künftige Arbeiten auf diesem Gebiet liefern.