Bewertung:

Das Buch ist eine fesselnde Sammlung von Interviews mit dem Filmemacher Fritz Lang, die tiefe Einblicke in seine Gedanken zum Kino und seine Erfahrungen in der Filmindustrie bieten. Trotz seiner typisch zurückhaltenden Art schimmert Langs Persönlichkeit in diesen Gesprächen durch und zeigt seine Komplexität und die Breite seiner Interessen.
Vorteile:⬤ Bietet einen intimen Einblick in Fritz Langs Ansichten und Erfahrungen beim Filmemachen.
⬤ Der Tonfall von Lang ändert sich auf unterhaltsame Weise je nach Interviewpartner, was die Lektüre zu einem spannenden Erlebnis macht.
⬤ Deckt eine breite Palette von Themen ab, die über seine eigenen Filme hinausgehen, einschließlich des modernen Kinos und seiner Einflüsse.
⬤ Die gesammelten Interviews zeigen Lang als eine vielschichtige Person, entgegen seinem eindimensionalen Ruf.
⬤ Die meisten Interviews stammen aus der Zeit nach Langs Pensionierung, was den Einblick in seinen filmischen Schaffensprozess einschränken kann.
⬤ Einige Leser könnten die früheren Interviews vor 1945 im Vergleich zu den späteren weniger umfassend oder interessant finden.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
Die Filme von Fritz Lang zeigen eine fesselnde, klaustrophobische Welt, in der die Menschen von größeren Mächten kontrolliert werden. Sein übergeordnetes Thema ist der Kampf gegen das Schicksal und gegen die menschlichen Charakterzüge, die uns zum Verhängnis werden.
Sein Leben und Werk umspannt sechs Jahrzehnte Filmgeschichte - von der Stummfilmzeit über das goldene Zeitalter des deutschen Expressionismus der 1920er Jahre und das klassische Studiosystem in Hollywood bis hin zum Aufstieg der internationalen Koproduktion. In Hollywood arbeitete er für jedes große Studio außer Disney. Er drehte Blockbuster, bescheidene B-Movies und alles, was dazwischen liegt. Unter seinen Filmen befinden sich Klassiker des deutschen Kinos - darunter Metropolis und M. In Amerika drehte er einige der bemerkenswertesten Kriminalfilme (Fury), Noir-Filme (The Big Heat) und Western (The Return of Frank James) der Studio-Ära. Trotz der unterschiedlichen Zeiträume, Nationen und Genres, in denen er arbeitete, bleiben seine Filme stilistisch einheitlich.
Lang (1890-1976), ein notorisch schwieriger Interviewpartner, gab nur relativ wenige Interviews, abgesehen von kurzen Werbegesprächen, die er zur Promotion seiner Filme gab. Er war sich seiner öffentlichen Rolle voll bewusst und war ein gewiefter Selbstdarsteller, der sorgfältig Halbwahrheiten und Mythen über sich selbst konstruierte.
Diese faszinierende Sammlung umfasst seine Gespräche über sein Leben und seine Werke über einen Zeitraum von vierzig Jahren. Sie zeigen, dass das Kino für Lang eine sehr persönliche Kunst war. "Für mich", sagte er, "ist das Kino ein Laster. Ich liebe es innig. Ich habe oft geschrieben, dass es die Kunstform unseres Jahrhunderts ist.".