Bewertung:

Das Buch bietet eine eingehende Untersuchung von fünf Modellen der geistlichen Begleitung durch Persönlichkeiten der alten Kirche, wobei die Komplexität der geistlichen Ausbildung sowohl im kirchlichen als auch im klösterlichen Kontext betont wird. Es beleuchtet die historischen Praktiken und Kontexte berühmter Seelsorgerinnen und Seelsorger und ihren Einfluss auf die zeitgenössische christliche geistliche Bildung.
Vorteile:Das Buch bietet eine gründliche Analyse von fünf bedeutenden historischen Persönlichkeiten und ihren Ansätzen zur geistlichen Leitung. Es ist gut recherchiert, mit ausführlichen Endnoten, einem umfassenden Referenzteil und einem Index. Die Fähigkeit des Autors, das Material zu kontextualisieren, bietet neue Einblicke in die Modelle der spirituellen Bildung. Die Prosa ist auch für Leser mit einem grundlegenden Verständnis der Theologie zugänglich, was es für Seelsorger, Pastoren und Ausbilder wertvoll macht.
Nachteile:Das Buch setzt ein gewisses Maß an theologischem Vorwissen voraus, was für Leser, die mit dem Thema nicht vertraut sind, eine Herausforderung darstellen kann. Einige Leser könnten die spekulativen Interpretationen des Autors als weniger befriedigend oder mehrdeutig empfinden, insbesondere was das Zögern bestimmter historischer Figuren betrifft.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Five Models of Spiritual Direction in the Early Church
In der Spätantike stand die wachsende Zahl der Asketen, die sich dem Priesteramt anschlossen, vor einem pastoralen Dilemma. Sollten sie einen traditionellen, nachweislich administrativen Ansatz in der Seelsorge verfolgen, der den Schwerpunkt auf die Lehrunterweisung, die Armenfürsorge und die Feier der Sakramente legte? Oder sollten sie die asketischen Modelle der geistlichen Begleitung in die Pfarrei bringen, die durch eine persönlichere Beziehung zwischen geistlichem Vater und geistlichem Schüler gekennzeichnet sind? Five Models of Spiritual Direction in the Early Church (Fünf Modelle der geistlichen Begleitung in der frühen Kirche) untersucht die Bemühungen von fünf Klerikern (Athanasius, Gregor von Nazianz, Augustinus von Hippo, Johannes Cassian und Papst Gregor I.), ihren asketischen Idealismus mit der Realität der pastoralen Verantwortung in Einklang zu bringen.
Anhand einer eingehenden Lektüre griechischer und lateinischer Texte untersucht George E. Demacopoulos die Ordinationskriterien der einzelnen Pfarrer, ihre Aufsicht über die ihnen unterstellten Kleriker und ihre Methoden der geistlichen Leitung. Er vertritt die These, dass die Entwicklung der geistlichen Leitung in dieser Zeit die umfassenderen Entwicklungen in der religiösen Praxis widerspiegelt und beeinflusst.
Demacopoulos beschreibt die Art und Weise, wie diese Autoren die mittelalterlichen pastoralen Traditionen des Ostens und des Westens geprägt haben. Jeder der fünf kämpfte darum, die Spannung zwischen seinem asketischen Idealismus und der Realität der Laienkirche auszugleichen.
Jeder von ihnen bot unterschiedliche (und zuweilen sehr unterschiedliche) Lösungen für diese Spannung an. Die Vielfalt ihrer Modelle der geistlichen Leitung zeigt sowohl die Komplexität des Problems als auch den variablen Charakter des frühen Christentums.
Gelehrte und Studierende der Spätantike, der Geschichte des Christentums und der historischen Theologie werden an den fünf Modellen der geistlichen Leitung in der frühen Kirche großes Interesse finden. Das Buch wird auch diejenigen ansprechen, die aktiv im christlichen Dienst tätig sind.