Bewertung:

The Fifth Sun von Camilla Townsend ist eine gut recherchierte Geschichte der Mexica, die oft fälschlicherweise als Azteken bezeichnet werden, und bietet durch die Einbeziehung einheimischer Quellen eine neue Perspektive. Während viele Leser den fesselnden Erzählstil und die aufschlussreichen wissenschaftlichen Erkenntnisse loben, äußern einige Bedenken hinsichtlich der Tiefe des Buches und der Darstellung von Notizen und Bildern.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert mit einem starken Fokus auf indigene Quellen.
⬤ Fesselnder Erzählstil, der das Interesse des Lesers aufrechterhält.
⬤ Bietet eine neue und genaue Perspektive auf die Geschichte der Mexica und stellt lang gehegte Mythen in Frage.
⬤ Zugänglich und leicht zu lesen für Laien und Gelehrte.
⬤ Enthält Aussprachehilfen und wertvolles Quellenmaterial für ein tieferes Verständnis.
⬤ Einige Leser finden es etwas trocken, besonders am Anfang.
⬤ Anmerkungen sind nicht auf den entsprechenden Seiten platziert, was häufiges Hin- und Herblättern erfordert, um zusätzliche Informationen zu erhalten.
⬤ Einige Leser beschweren sich über den Mangel an qualitativ hochwertigen Bildern, wie sie in den Produktbeschreibungen gezeigt werden.
⬤ Einige Leser wünschen sich mehr Tiefe in der Sozialgeschichte und der spanischen Erzählung über die aztekische Eroberung.
(basierend auf 96 Leserbewertungen)
Fifth Sun: A New History of the Aztecs
Im November 1519 schritt Hernando Cortes über einen Damm, der zur Hauptstadt des Aztekenreichs führte, und traf auf Moctezuma. Diese Geschichte - und das, was danach geschah - ist oft erzählt worden, aber immer nach der Erzählung der Spanier. Schließlich, so hat man uns gelehrt, waren es die Europäer, die die Stifte besaßen. Doch die amerikanischen Ureinwohner waren vom römischen Alphabet fasziniert und nutzten es, ohne dass die Neuankömmlinge es wussten, um detaillierte Geschichten in ihrer eigenen Sprache Nahuatl zu schreiben. Bis vor kurzem blieben diese Quellen im Dunkeln, wurden nur teilweise übersetzt und nur selten von Wissenschaftlern konsultiert.
In Fifth Sun wird die Geschichte der Azteken zum ersten Mal in ihrer ganzen Komplexität dargestellt, und zwar ausschließlich auf der Grundlage von Texten, die von den Eingeborenen selbst verfasst wurden. Camilla Townsend präsentiert eine zugängliche und vermenschlichte Darstellung dieser mexikanischen Ureinwohner, anstatt sie als die exotischen, blutigen Figuren europäischer Stereotypen zu sehen. Die Eroberung ist in diesem Werk weder ein apokalyptischer Moment noch eine Ursprungsgeschichte, die die Mexikaner ins Leben ruft. Das Volk der Mexica hatte schon lange vor der Ankunft der Europäer eine eigene Geschichte und kapitulierte nicht einfach vor der spanischen Kultur und Kolonisierung. Stattdessen richteten sie ihre politischen Loyalitäten neu aus, nahmen neue Verpflichtungen auf, übernahmen neue Technologien und hielten durch.
Diese fesselnde revidierte Geschichte der Azteken, die mit ihren eigenen Worten erzählt wird, erforscht die Erfahrungen eines einst mächtigen Volkes, das mit dem Trauma der Eroberung konfrontiert war und Wege zum Überleben fand, und bietet eine einfühlsame Interpretation für Experten und Nichtfachleute gleichermaßen.