Bewertung:

Das Buch untersucht die Auswirkungen des Anglozentrismus und der Dominanz des Englischen bei der Gestaltung des Denkens, insbesondere bei einsprachigen Sprechern. Obwohl es wertvolle Einblicke in die Auswirkungen der Sprache auf Kultur und Kognition bietet, fanden einige Leser den Ansatz des Autors zu kämpferisch und selbstreferenziell.
Vorteile:⬤ Bietet hervorragende Einblicke in die Fallstricke des Anglozentrismus und die Hegemonie des Englischen.
⬤ Fesselt die Leser mit überzeugenden Argumenten, die zum gründlichen Nachdenken und Studieren anregen.
⬤ Die Leidenschaft und das Fachwissen der Autorin in der Linguistik sind offensichtlich, insbesondere in ihrer Methode der Querübersetzbarkeit.
⬤ Wertvoll für alle, die sich für Computerlinguistik und die Schnittstelle von Sprache und Kultur interessieren.
⬤ Einige Leser fanden den kämpferischen Ton und die selbstreferenziellen Zitate der Autorin abschreckend.
⬤ Die Argumente wirken bisweilen starr und kompromisslos, ohne Rücksicht auf Gegenargumente.
⬤ Der Inhalt kann anspruchsvoll und akademisch sein und ist möglicherweise nicht für alle Leser zugänglich.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
Imprisoned in English: The Hazards of English as a Default Language
In Imprisoned in English argumentiert Anna Wierzbicka, dass in der gegenwärtig englisch dominierten Welt Millionen von Menschen - darunter Akademiker, Anwälte, Diplomaten und Schriftsteller - zu Gefangenen des Englischen werden können, unfähig, außerhalb des Englischen zu denken. Insbesondere die Sozial- und Geisteswissenschaften sind heute zunehmend in einem konzeptionellen Rahmen gefangen, der auf dem Englischen basiert.
Für die meisten Wissenschaftler in diesen Bereichen scheint es selbstverständlich zu sein, Englisch als Standardsprache zu behandeln. Der Ansatz des Buches ist interdisziplinär, und seine Themen erstrecken sich über Bereiche von zentralem Interesse für Anthropologie, Psychologie und Soziologie, unter anderem. Das linguistische Material stammt aus den Sprachen Amerikas, Australiens, des Pazifiks, Südostasiens und Europas.
Wierzbicka argumentiert, dass es für die Humanwissenschaften an der Zeit ist, Englisch als globale Lingua franca zu nutzen und gleichzeitig die Grenzen des historisch geprägten Begriffsvokabulars des Englischen zu überwinden. Und sie zeigt, wie dies geschehen kann.