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Against Happiness
Die "Glücksagenda" ist eine weltweite Bewegung, die behauptet, dass Glück das höchste Gut ist, dass Glück messbar ist und dass die öffentliche Politik Glück fördern sollte. Against Happiness ist eine gründliche und kraftvolle Kritik an diesem Programm, die die Mängel des Glückskonzepts aufdeckt und für eine erneute Konzentration auf Gleichheit und Gerechtigkeit plädiert.
Das Buch, das von einem interdisziplinären Autorenteam verfasst wurde, bietet sowohl eine theoretische als auch eine empirische Analyse der Grenzen der Glücksagenda. Die Autoren betonen, dass diese Bewegung auf einer parochialen, westlich-zentrierten philosophischen Grundlage und einer demografischen Stichprobe beruht. Sie zeigen, dass Glück, definiert als subjektive Zufriedenheit oder ein Übermaß an positiven Emotionen, wenig Ähnlichkeit mit den reichhaltigeren und differenzierteren Konzepten des guten Lebens hat, die in vielen Traditionen der Welt zu finden sind. Die kulturübergreifende Philosophie, die vergleichende Theologie sowie die Sozial- und Kulturpsychologie lehren, dass Kulturen und Subkulturen unterschiedlich viel Wert auf Lebenszufriedenheit oder Glücksgefühle legen. Darüber hinaus können die von der Glücksagenda geförderten Ideen mit Rechten, Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Gleichheit konkurrieren - und sogar rassistische und geschlechtsspezifische Ungerechtigkeit verdecken.
Against Happiness argumentiert, dass ein besserer Weg nach vorne die Integration von kulturübergreifendem philosophischem, ethischem und politischem Denken mit kritischer Sozialwissenschaft erfordert. Letztlich, so die Autoren, sollte Glück ein sekundäres Ziel sein, das nur dann erstrebenswert ist, wenn es von den Forderungen der Gerechtigkeit abhängig ist.