Bewertung:

Das Buch präsentiert eine moderne Sichtweise der Träume und stellt die Freudsche und Jungsche Sichtweise in Frage, indem es vorschlägt, dass Träume weitgehend das Ergebnis chaotischer Gehirnaktivität während des Schlafs sind und nicht Ausdruck unterdrückter Wünsche oder tiefer Bedeutungen. Flanagan argumentiert, dass Träume nicht überlebenswichtig sind, sondern Einblicke in die individuelle Identität und das Bewusstsein geben können. Der Text ist leicht verständlich und stützt sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse, auch wenn einige Leser ihn als repetitiv empfinden.
Vorteile:⬤ Bietet eine zeitgenössische Perspektive auf Träume, die sich von den Freudschen Theorien entfernt.
⬤ Zugänglicher Schreibstil, der komplexe wissenschaftliche Konzepte vereinfacht.
⬤ Faszinierende Erforschung der physiologischen Prozesse, die beim Träumen eine Rolle spielen.
⬤ Enthält einige aufschlussreiche Argumente zur persönlichen Identität und zur Natur des Bewusstseins.
⬤ Reichhaltige Informationen aus der wissenschaftlichen Forschung machen das Buch wertvoll für alle, die sich für Psychologie oder Neurowissenschaften interessieren.
⬤ Einige Leser finden das Buch repetitiv und langatmig in seinen Argumenten.
⬤ Der Titel kann als irreführend empfunden werden, da er den Inhalt des Buches nicht genau wiedergibt.
⬤ Es fehlen aussagekräftige Traumbeispiele zur Untermauerung der Behauptungen, die sich hauptsächlich auf die eigenen Träume des Autors stützen.
⬤ Versäumt es, sich über Flanagans These hinaus mit den breiteren Implikationen von Träumen zu beschäftigen.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
Dreaming Souls: Sleep, Dreams and the Evolution of the Conscious Mind
Was, wenn überhaupt, verraten uns Träume über uns selbst? Welcher Zusammenhang besteht zwischen den Arten von Schlaf und den Arten von Träumen? Dient das Träumen einem bestimmten Zweck? Oder sind Träume einfach nur bedeutungsloser geistiger Lärm - "unmusikalische Finger, die über die Klaviertasten wandern"?
Mit seinem Fachwissen in Philosophie, Psychologie und Neurowissenschaften ist Owen Flanagan in einzigartiger Weise qualifiziert, diese Fragen zu beantworten. Und in Dreaming Souls bietet er sowohl einen zugänglichen Überblick über die neueste Forschung zu Schlaf und Träumen als auch eine überzeugende neue Theorie über die Natur und Funktion des Träumens. Flanagan argumentiert, dass der Schlaf zwar eine eindeutige biologische Funktion und einen adaptiven Wert hat, die Träume aber lediglich Nebeneffekte sind, "Trittbrettfahrer", die aus evolutionärer Sicht irrelevant sind. Aber Träume sind kaum unwichtig. Flanagan vertritt sogar die Ansicht, dass Träume Ausdruck unserer selbst sind, das Ergebnis unseres Bedürfnisses, einen Sinn zu finden oder zu schaffen, selbst wenn wir schlafen. Unter Ablehnung von Freuds Theorie der manifesten und latenten Inhalte - der verdrängten Wünsche, die in verkleideter Form erscheinen - zeigt Flanagan, wie die Aktivität des Hirnstamms während des Schlafs eine verwirrende Fülle von Erinnerungen, Bildern, Gedanken, Emotionen und Wünschen erzeugt, die die Großhirnrinde dann zu einer mehr oder weniger kohärenten Geschichte zu formen versucht. Solche Traumerzählungen reichen von den relativ banalen Sorgen des Nicht-REM-Schlafs bis zu den fantastischen Konfabulationen der tiefen REM-Phase, die in ihrer Seltsamkeit psychotischen Episoden ähneln. Doch so bizarr diese Erzählungen auch sein mögen, sie können Aufschluss über unser Seelenleben, unser Wohlbefinden und unser Selbstverständnis geben.
Mit Klarheit, lebhaftem Witz und bemerkenswerter Einsicht geschrieben, bietet Dreaming Souls eine faszinierende neue Art, eines der ältesten Geheimnisse des geistigen Lebens zu begreifen.