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Just Freedom: A Moral Compass for a Complex World
Während viele Denker Freiheit als Abwesenheit von Einmischung definieren - wir werden in Ruhe gelassen, damit wir tun können, was wir wollen -, fordert Pettit, dass freie Menschen in ihren grundlegenden Lebensentscheidungen nicht einmal der Einmischung durch andere ausgesetzt sein sollten. Diese Vorstellung von Freiheit als Nichtbeherrschung bietet einen Maßstab für die Bewertung des sozialen und demokratischen Fortschritts und liefert einen einfachen, vereinheitlichenden Standard für die Analyse unserer verworrensten politischen Fragen.
Pettit bekräftigt das bereits in der Römischen Republik vorhandene Ideal einer freien Bürgerschaft, die den gleichen Status genießt und individuell durch ein Gesetz geschützt wird, das sie gemeinsam kontrollieren. Nachdem er eine neue Geschichte der Freiheit skizziert hat, wendet er sich den Implikationen dieses Ideals für die soziale, demokratische und internationale Gerechtigkeit zu.
Sollte der Staat Systeme errichten, um seinen Bürgern eine obligatorische Gesundheitsversorgung zu bieten? Sollte das Wahlrecht das einzige Mittel der Bürger sein, um Einfluss auf die politische Führung zu nehmen? Sind die Forderungen der Vereinten Nationen zu befolgen, wenn sie die Souveränität des Staates verletzen? Pettit zeigt, wie diese und andere Fragen im Rahmen einer bürgerlich-republikanischen Perspektive gelöst werden sollten.
Prägnant und elegant in seiner Rhetorik und letztlich radikal in seiner Neugestaltung unserer sozialen Arrangements, ist Just Freedom weder eine theoretische Abhandlung noch ein praktisches Manifest, sondern vielmehr ein leidenschaftlicher Versuch, die Forderungen nach Freiheit und Gerechtigkeit in unserer Zeit zu formulieren.