Bewertung:

Das Buch wird für seine gründliche Recherche und seinen interessanten Inhalt gelobt, insbesondere für die Erforschung der westlich-östlichen Einflüsse in der Kunst. Einige Leser finden jedoch das Tempo langsam und den Schreibstil etwas schwülstig, was das Buch zu einer weniger unterhaltsamen Lektüre macht.
Vorteile:Gut geschrieben, hervorragend recherchiert, interessante Erkundung westlich-östlicher Einflüsse in der Kunst, gute Qualität.
Nachteile:Das Tempo kann langsam und langweilig sein, manche finden den Schreibstil schwülstig, besser als Forschungsbuch geeignet als für die Freizeitlektüre.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Global Interests: Renaissance Art Between East and West
In dieser bahnbrechenden, höchst provokanten Untersuchung der Renaissance werfen Jerry Brotton und Lisa Jardine Fragen zur Entstehung kultureller Identität in Westeuropa auf.
Durch eine Analyse der Verbreitung von Kunst- und Luxusobjekten stellen die Autoren die Ansicht in Frage, dass sich die Kultur der Renaissance zu einem großen Teil gegen einen exotischen, gefährlichen und stets marginalen Osten abgrenzte. Mit mehr als siebzig Abbildungen, darunter viele in Farbe und einige zum ersten Mal veröffentlicht, bietet ihr Buch faszinierende Einblicke in die Werke von Pisanello, Leonardo, Drer, Holbein und Tizian.
Global Interests erforscht den Handel mit Porträtmedaillen, Wandteppichen und Reiterkunst - alles Gegenstände, die, wie Brotton und Jardine zeigen, sowohl im Westen als auch im Osten Zeichen von Macht und Einfluss waren. Die Autoren zeigen auf, dass dieser Handel einen bemerkenswert gleichberechtigten Austausch zwischen dem Europa der Renaissance und dem osmanischen Osten darstellte. Ihre Ergebnisse führen sie zu der These, dass der Osten und insbesondere das Osmanische Reich von Mehmet dem Eroberer und Süleyman dem Prächtigen nicht das "andere" Gegenstück zur Entstehung einer westeuropäischen Identität im sechzehnten Jahrhundert war.
Vielmehr waren Paris, Venedig und London durch Netzwerke gemeinsamer politischer und wirtschaftlicher Interessen mit Istanbul und dem Osten verbunden. Indem sie zeigen, dass die traditionelle Sichtweise der Renaissancekultur irreführend ist, bieten die Autoren ein wahrhaft globales Verständnis der historischen Erfahrung.