
Global Justice & Finance
Kann die globale Gerechtigkeit durch eine gerechtere Verteilung des Geldes gefördert werden? Könnten selbst relativ kleine finanzielle Opfer der Wohlhabenden durch eine wohlwollende Hebelwirkung zur Erreichung dieses Ziels beitragen? Globale Gerechtigkeit und Finanzen wirft ein neues Licht auf solche Fragen, indem es die Voraussetzungen für das Finanzwesen betrachtet. Umverteilungsvorschläge gehen davon aus, dass Geld ein zuverlässiges Maß, Wertaufbewahrungsmittel und Tauschmittel ist.
Die Aufrechterhaltung stabiler Zins-, Inflations- und Wechselkurse in einer dynamischen kapitalistischen Wirtschaft ist jedoch eine beachtliche Leistung, die ein komplexes Finanzsystem erfordert. Eine solche globale Koordinierung könnte, wenn sie entsprechend gelenkt würde, einen enormen Beitrag zur Verbesserung der Menschheit leisten, doch unter der Leitung einer nach Profit strebenden Elite lässt sie eine Mehrheit entmachtet, verarmt und verschuldet zurück. Um die Schulden zu bezahlen, werden immer verzweifeltere Maßnahmen ergriffen, um den natürlichen Ressourcen der Welt ihren Wert zu entreißen, wodurch der ökologische Druck auf ein schädliches Maß ansteigt, und dieser Druck macht auch vor Kriegen nicht halt.
Das Gewinnstreben. Die Wirtschaft wird durch die komplexen rechtlichen Vereinbarungen, die das Finanzwesen ausmachen, aufrecht erhalten.
Weltweit hat sich unangekündigt und unkontrolliert etwas entwickelt, was einer privatisierten Verfassung gleichkommt - verbindliche Vereinbarungen, die über souveräne Zuständigkeiten hinausgehen. Die Hoffnung, das in diesem System geschaffene Finanzvermögen durch bescheidene Reformen auf Ziele der sozialen Gerechtigkeit und der ökologischen Nachhaltigkeit umzulenken, könnte sich als illusorisch erweisen.
Um solche Ziele zu erreichen, muss eine globale normative Ordnung geschaffen werden, die von öffentlichen und politischen Entscheidungen geleitet wird. Das Erreichen einer öffentlich rechenschaftspflichtigen Verfassungsordnung, die dem Finanzsystem übergeordnet ist, könnte als revolutionäre Transformation angesehen werden.