
Greek Satyr Play: Five Studies
Mit einer neuen Einleitung und einigen Überarbeitungen bieten diese nachgedruckten Aufsätze über die klassischen griechischen Satyrspiele neue kritische Ansätze für dieses wichtige dramatische Genre.
Griffith argumentiert, dass die Satyrspiele dem Publikum anspruchsvolle, vielschichtige Erzählungen von Romantik, eskapistischem Abenteuer und musikalisch-choreografischer Ausgelassenheit boten, die ein „Paralleluniversum“ zu den begleitenden Tragödien des städtischen Dionysienfestes darstellten. Die Klassen- und Statusunterschiede zwischen heroischen/göttlichen Charakteren und dem Rest (Chöre, Boten, Diener usw.), die für die athenische Tragödie so charakteristisch sind, finden sich in übertriebener Form auch im Satyrdrama wieder, wobei der Satyrchor eine Rolle einnimmt, die das athenische Publikum unweigerlich an seine eigenen (oft im Ausland geborenen) Sklaven erinnert.
Die stilistische Verschmelzung von Abenteuer und Romantik, von eleganter Raffinesse und ländlicher Naivität in den Satyrdramen nimmt in vielerlei Hinsicht die späteren Entwicklungen der griechischen Pastoral- und Prosa-Romantik vorweg.