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Guerrilla Warfare: A Historical and Critical Study
Wie der Autor deutlich macht, hat jedes Buch eine Geschichte; Guerilla Warfare ist da keine Ausnahme. Zusammen mit seiner Fortsetzung Terrorismus (und zwei Begleitbüchern) war es Teil einer umfassenderen Studie: eine kritische Interpretation der Theorie und Praxis von Guerilla und Terrorismus im Laufe der Geschichte.
Es war weder das Ziel, eine allgemeine Theorie der politischen Gewalt zu liefern, noch eine Anleitung zur Durchführung von Guerillakriegen und terroristischen Operationen zu geben. Ihr Ziel bleibt es, eine größere semantische und analytische Klarheit zu schaffen, und zwar sowohl auf psychologischer als auch auf politischer Ebene. Obwohl das Wort Guerilla sehr populär ist, wurde dem Guerillakrieg weitaus weniger Aufmerksamkeit geschenkt als dem Terrorismus - obwohl ersterer politisch erfolgreicher ist.
Die Gründe für die mangelnde Aufmerksamkeit liegen auf der Hand: Guerilla-Operationen finden fernab der großen Städte statt, auf dem Lande, in abgelegenen Regionen eines Landes.
In solchen Gegenden gibt es keine Filmkameras oder Aufnahmegeräte. In seiner aufschlussreichen neuen Einleitung weist Laqueur darauf hin, dass ein Blick auf die Strategien und das Schicksal der Guerillabewegungen in den letzten beiden Jahrzehnten gewisse Gemeinsamkeiten aufweist.
In beiden Fällen handelte es sich hauptsächlich um Nationalisten, die für ihre Unabhängigkeit kämpften, entweder gegen ausländische Besatzer oder gegen andere ethnische Gruppen im eigenen Land. Doch trotz zahlreicher Versuche waren die Guerillas nur in zwei Ländern - Afghanistan und Tschetschenien - erfolgreich. Laut Laqueur zeigt die historische Erfahrung, dass sich Guerillabewegungen nur unter bestimmten Bedingungen gegen die etablierten Kräfte durchsetzen konnten.
Dies ist auf eine Konstellation von Faktoren zurückzuführen, die von modernen Beobachtungsmitteln bis hin zur Zunahme der Feuerkraft reichen. Der Autor geht davon aus, dass wir es mit einer Kombination aus politischer Kriegsführung, Propaganda, Guerillaoperationen und Terrorismus zu tun haben könnten. In solchen Fällen könnte dies eine wirksame Strategie für einen nicht geförderten revolutionären Wandel sein.
Aber sowohl als Sozialgeschichte als auch als Militärstrategie bleibt dieses Werk ein wichtiges Werk unserer Zeit.