
Half Sound, Half Philosophy: Aesthetics, Politics, and History of China's Sound Art
Von den späten 1990er Jahren bis heute hat sich die chinesische Klangpraxis in einem zunehmend globalisierten sozio-politisch-ästhetischen Umfeld entwickelt.
Sie hat die Aufmerksamkeit und die Investitionen der Kunstwelt, der Musikindustrie und der Kulturinstitute auf sich gezogen, doch ihre einzigartige akustische Philosophie blieb ungehört. Dieses Buch zeichnet die Geschichte der Klangpraxis von der zeitgenössischen chinesischen bildenden Kunst in den 1980er Jahren über die elektronische Musik, die in den 1950er Jahren als Zielscheibe der Kritik eingeführt wurde, bis hin zum Fieber des elektronischen Instrumentenbaus in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren und zu den Anfängen der akademischen und nichtakademischen elektronischen und experimentellen Musikaktivitäten nach.
Diese weitreichende Verfolgung des Klangs in der Kunst steht im Einklang mit einem weiteren Ziel dieses Buches, nämlich Klang und seine künstlerische Praxis anhand von Begriffen zu verstehen, die von der chinesischen Qi-Kosmologie und Qi-Philosophie geprägt sind, einschließlich der Begriffe Resonanz, shanshui (Berge-Wasser), huanghu (Flüchtigkeit und Flüchtigkeit) sowie verteilte Monumentalität und Anti-Monumentalität. Durch die Rückbesinnung auf die Geschichte, um etwas über die Bedeutung und Funktion von Klang und Hören im alten China zu erfahren, bietet das Buch ein erfrischendes Verständnis der Aussage des britischen Sinologen Joseph Needham, dass „die chinesische Akustik eine Akustik des Qi ist“, und erweitert die bestehende Konzeptualisierung von Klangkunst und zeitgenössischer Musik im Allgemeinen.