Bewertung:

House of War von James Carroll bietet eine detaillierte und zum Nachdenken anregende Untersuchung der US-Außenpolitik und der Rolle des Pentagons in dieser Politik. Das Buch bietet historische Einblicke vom Zweiten Weltkrieg bis ins frühe 21. Jahrhundert, unterstützt durch persönliche Anekdoten und Interviews mit Schlüsselfiguren. Es kritisiert den militärisch-industriellen Komplex und seinen Einfluss auf die amerikanische Regierungsführung und Außenpolitik. Trotz einiger Bedenken hinsichtlich der redaktionellen Bearbeitung und der vermeintlichen Voreingenommenheit wird in vielen Rezensionen die Bedeutung und Relevanz des Buches für die aktuellen Diskussionen über Krieg und Frieden hervorgehoben.
Vorteile:⬤ Gründliche und detaillierte historische Darstellung des Einflusses des Pentagons auf die US-Außenpolitik.
⬤ Fesselnder Schreibstil, der historische Erzählungen mit persönlichen Anekdoten verbindet.
⬤ Bietet Einblicke von bedeutenden Persönlichkeiten und Erfahrungen aus erster Hand.
⬤ Regt zum gründlichen Nachdenken über militärische und politische Entscheidungen an.
⬤ Von den Lesern wegen seiner Bedeutung und Vollständigkeit sehr empfohlen.
⬤ Einige Leser fanden das Buch zu lang und zu dicht an Informationen.
⬤ Einige Kritiker bemängelten eine mögliche Voreingenommenheit gegenüber militärischen Interessen oder einen antimilitärischen Ton.
⬤ Einige wünschten sich eine gründlichere Erforschung alternativer Standpunkte, insbesondere im Hinblick auf linke Perspektiven.
(basierend auf 62 Leserbewertungen)
House of War
Der mit dem National Book Award ausgezeichnete Autor von "An American Requiem" und "Constantine's Sword" wirft einen umfassenden und doch intimen Blick auf das Pentagon und seinen enormen - oft verborgenen - Einfluss auf Amerika.
Dieses bahnbrechende, Mythen erschütternde Werk beschreibt die mächtigste Institution in Amerika, die Menschen, die sie geschaffen haben, und die Pathologien, die sie hervorgebracht hat. James Carroll beweist eine umstrittene These: Das Pentagon hat seit seiner Gründung jenseits der Kontrolle jeder Kraft in der Regierung oder der Gesellschaft agiert. Es ist die größte, lockerste Kanone in der amerikanischen Geschichte, und keine Institution hat dieses Land mehr verändert. Zur Untermauerung seines Arguments trägt er eine Fülle von oft erschreckenden Beweisen zusammen. Er erzählt, wie das "Gebäude" und seine Bewohner das erreichten, was Eisenhower "einen katastrophalen Aufstieg der fehlgeleiteten Macht" nannte - von den beispiellosen Luftangriffen auf Deutschland und Japan während des Zweiten Weltkriegs bis zum "Schock und Schrecken" im Irak. Er zeichnet die kolossale nukleare Aufrüstung der USA auf, die die der UdSSR bei weitem übertraf und sie überlebt hat. Er zeigt auf, wie das Gebäude immer wieder neue Feinde gefunden hat, während alte Bedrohungen - und Finanzmittel - verschwanden. Er zeigt, wie die Politik des Pentagons in den 1990er Jahren die Gleichgültigkeit der USA gegenüber einer Epidemie von Völkermord bewirkte. Und er zeigt, wie die Kräfte, die das Pentagon am 11. September angriffen, genau sechzig Jahre zuvor, am 11. September 1941, in Bewegung gesetzt wurden, als der Grundstein für das Haus des Krieges gelegt wurde.
Carroll stützt sich auf reiche persönliche Erfahrungen (sein Vater war mehr als zwanzig Jahre lang ein hoher Beamter im Pentagon) sowie auf gründliche Recherchen und Dutzende von ausführlichen Interviews mit Washingtoner Insidern. Das Ergebnis ist ein großartiges und doch intimes Geschichtswerk, das unverblümt polemisch und persönlich ist, aber dennoch zielsicher auf Tatsachen beruht. Mit einer Breite und Fokussierung, die kein anderes Buch vorweisen kann, erklärt es, was aus Amerika in den letzten sechzig Jahren geworden ist.