Bewertung:

Die Leser äußern sich unterschiedlich zu „Constantine's Sword“ von James Carroll. Sie schätzen die tiefgründige Auseinandersetzung der katholischen Kirche mit dem Judentum, kritisieren aber auch den persönlichen Erzählstil und mögliche Vorurteile. Das Buch verbindet historische Analysen mit moralischen Untersuchungen und persönlichen Überlegungen, wobei es schmerzhafte Wahrheiten über den Antisemitismus hervorhebt und zur Versöhnung auffordert. Einige Leser empfanden den Inhalt als herausfordernd und doch aufschlussreich, während andere der Meinung waren, dass das Buch selektive historische Perspektiven bietet.
Vorteile:** Tiefgründige und aufschlussreiche Untersuchung der jüdisch-christlichen Beziehungen über zwei Jahrtausende hinweg. ** Fesselnder Schreibstil, der persönliche Erzählungen mit historischer Gelehrsamkeit verbindet. ** Regt zum Nachdenken über die Auswirkungen von religiöser Intoleranz und die Suche nach Verständnis an. ** Hebt weniger bekannte Aspekte der Kirchengeschichte und Momente des Dialogs und der Versöhnung hervor. ** Bietet ein überzeugendes Argument für die Auseinandersetzung mit der historischen Verantwortung der Kirche in Bezug auf den Antisemitismus.
Nachteile:** Die persönliche Erzählung kann von der historischen Analyse ablenken. ** Einige Leser haben den Eindruck, dass der Autor selektiv Daten ein- oder ausschließt, um seine Argumente zu untermauern. ** Die Länge und Komplexität des Textes kann die Lektüre zu einer Herausforderung machen. ** Kritiker argumentieren, dass historische Ereignisse ohne angemessenen Kontext durch eine zeitgenössische Brille betrachtet werden. ** Einige halten die Vorschläge des Buches für Veränderungen in der Kirche für unrealistisch.
(basierend auf 366 Leserbewertungen)
Constantine's Sword: The Church and the Jews--A History
Carroll, dessen Liebe zur katholischen Kirche ... nicht nur mit einem liebevoll kritischen Blick einhergeht ... sondern auch mit einem dringenden Plädoyer dafür, dass Rom einen anderen Kurs einschlägt." -- Boston Globe
In diesem kühnen und bewegenden Buch, das sicher hitzige Debatten auslösen wird, zeichnet der Romancier, Kulturkritiker und mit dem National Book Award ausgezeichnete Autor James Carroll den zutiefst beunruhigenden zweitausendjährigen Verlauf des Kampfes der Kirche gegen das Judentum nach und stellt sich der Glaubenskrise, die dies in seinem eigenen Leben als Katholik ausgelöst hat. Mehr als eine Chronik der Religion ist diese dunkle Geschichte die zentrale Tragödie der westlichen Zivilisation, deren Bruchlinien tief in unsere Kultur hineinreichen.
Das Versäumnis der Kirche, gegen den Holocaust zu protestieren - das berüchtigte "Schweigen" von Pius XII. - ist nur ein Teil der Geschichte: Die Todeslager, so zeigt Carroll, sind der Höhepunkt einer langen, tief verwurzelten Tradition des Antijudaismus. Von den Berichten der Evangelien über den Tod Jesu am Kreuz über Konstantins Verwandlung des Kreuzes in ein Schwert bis hin zum Aufkommen von Blutverleumdungen, Sündenböcken und dem modernen Antisemitismus rekonstruiert Carroll die dramatische Geschichte des Konflikts der Kirche nicht nur mit dem Judentum, sondern mit sich selbst. Indem er den Bogen dieser Erzählung nachzeichnet, bekräftigt er implizit, dass es nicht unbedingt so sein musste. Es gab Wege, die nicht gegangen wurden, Helden, die vergessen wurden.
Neue Wege können noch beschritten werden. Carroll fordert, dass sich die Kirche endlich dieser Vergangenheit voll und ganz stellt, und ruft zu einem grundlegenden Überdenken der tiefsten Fragen des christlichen Glaubens auf. Nur dann können Christen, Juden und alle, die die Last dieser Geschichte tragen, beginnen, eine neue Zukunft zu schmieden.
Indem er sein bekanntes Talent als Geschichtenerzähler und Memoirenschreiber nutzt und historische Recherchen mit einer intensiven persönlichen Gewissenserforschung verwebt, hat Carroll ein Werk von einzigartiger Kraft und Dringlichkeit geschaffen. Konstantins Schwert ist eine mutige und ergreifende Abrechnung mit schwierigen Wahrheiten, die jeden Leser berühren wird.