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Famine in North Korea: Markets, Aid, and Reform
Mitte der 1990er Jahre starben bis zu einer Million Nordkoreaner bei einer der schlimmsten Hungersnöte des zwanzigsten Jahrhunderts. Jahrhunderts. Das sozialistische Lebensmittelverteilungssystem brach in erster Linie wegen eines fehlgeleiteten Strebens nach Eigenständigkeit zusammen, wurde aber durch das Versagen des Regimes, eine schnelle Reaktion zu formulieren, noch verschlimmert - einschließlich der Blockierung dringend benötigter humanitärer Hilfe.
Während Haushalte, Unternehmen, lokale Parteiorgane und Militäreinheiten versuchten, mit dem wirtschaftlichen Zusammenbruch fertig zu werden, setzte an der Basis ein Prozess der Marktwirtschaft ein. Doch anstatt diese Veränderungen anzunehmen, entschied sich das nordkoreanische Regime für zaghafte Wirtschaftsreformen mit zweifelhaftem Nutzen und eine selbstzerstörerische Außenpolitik. Infolgedessen leidet Nordkorea auch heute noch unter chronischem Nahrungsmittelmangel.
In ihrem sorgfältig recherchierten Buch legen Stephan Haggard und Marcus Noland die bisher umfassendste und eindringlichste Darstellung der Hungersnot vor. Sie untersuchen nicht nur die Ursprünge und Folgen der Krise, sondern auch die Reaktion des Regimes auf die Hilfe von außen und die Auswirkungen seiner aktuellen Politik auf die wirtschaftliche Zukunft des Landes. Die Studie beginnt mit einer Betrachtung der Ursachen der Hungersnot, wobei die Auswirkungen des Rückgangs der Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln gegen deren schlechte Verteilung abgewogen werden. Anschließend werden die Hilfsbemühungen unter die Lupe genommen, wobei die Schwierigkeiten bei der Überwachung der Hilfe innerhalb des Landes angesprochen werden, und abschließend werden die aktuellen Wirtschaftsreformen und Strategien des Engagements analysiert.
Die Hungersnot in Nordkorea ist ein Beispiel für die Verwüstungen, die eine tyrannische Herrschaft anrichten kann, und für die Schwierigkeiten, die solche Regime der humanitären Gemeinschaft bereiten, sowie für die Hindernisse, die sich bei der Durchführung wirtschaftlicher und politischer Reformen ergeben. Die Aufdeckung der Schuld des Staates an diesem tragischen Ereignis ist ein wesentliches Projekt der historischen Aufarbeitung, das angesichts unserer aktuellen Auseinandersetzung mit der "nordkoreanischen Frage" besonders wichtig ist.