Bewertung:

Die Biografie „Ich habe keine Feinde“ bietet einen detaillierten und bewegenden Bericht über Liu Xiaobo, in dem seine intellektuelle Entwicklung, sein Aktivismus und die Komplexität seiner persönlichen Beziehungen beleuchtet werden. Sie bietet einen reichhaltigen Einblick in die zeitgenössische chinesische Geschichte, insbesondere in die Menschenrechtsproblematik. Liu Xiaobos Errungenschaften werden gewürdigt, aber auch seine persönlichen Schwächen und die Auswirkungen, die sie auf sein Umfeld hatten, werden kritisch beleuchtet.
Vorteile:⬤ Gut recherchierte und bewegende Darstellung des Lebens von Liu Xiaobo
⬤ integriert breitere kulturelle und historische Kontexte
⬤ bietet einzigartige Einblicke in die zeitgenössische chinesische Geschichte und Themen
⬤ spannende Details über das tägliche Leben während gesellschaftlicher Veränderungen
⬤ geht nachdenklich auf die Komplexität von Lius Charakter und seine Beziehungen ein
⬤ wertvoll für Leser, die sich für Medienwissenschaft, Menschenrechte und Sozialpsychologie interessieren.
⬤ Einige Leser könnten die Details über die chinesische Philosophie und die ausführlichen Verweise als Herausforderung empfinden
⬤ Lius persönliche Schwächen und sein Ego können frustrierend sein
⬤ manchmal ist das Buch überwältigend mit Informationen über Lius Bekannte
⬤ die Erzählung mag nicht bei denen ankommen, die sich weniger für den historischen und kulturellen Hintergrund interessieren.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
I Have No Enemies: The Life and Legacy of Liu Xiaobo
Eines späten Abends im Dezember 2008 kam die Polizei zum Haus von Liu Xiaobo - Chinas führendem Dissidenten und einer Schlüsselfigur des prodemokratischen Manifests Charta 08 - und nahm ihn mit. Als Liu 2010 als politischer Gefangener den Friedensnobelpreis erhielt, wurde die Auszeichnung auf einem leeren Stuhl überreicht. Innerhalb Chinas versuchte das Regime, jede Spur seiner Existenz zu verwischen. Liu starb 2017 an Leberkrebs, ohne jemals nach Hause zurückkehren zu dürfen.
I Have No Enemies ist die endgültige Biografie von Liu Xiaobo und bietet einen akribisch recherchierten Bericht über die Wendungen eines bemerkenswerten Lebens. Perry Link und Wu Dazhi untersuchen Lius Erziehung, sein Eintauchen in die klassische chinesische Poesie und Philosophie, seine kühnen Herausforderungen an die literarische Konformität und sein Engagement in demokratischen Bewegungen. Sie zeichnen die lebenslange Entwicklung seines Denkens nach und berichten über seine Verfolgung, seine Inhaftierung und seinen Tod.
I Have No Enemies unterstreicht Lius prinzipienfestes Engagement für den Dissens und die Bedeutung des Beispiels, das er in China und in der Welt gesetzt hat. Liu war ein weitsichtiger Stratege, dessen ultimatives Ziel es war, "ein Regime zu verändern, indem man eine Gesellschaft verändert". Auf dem Platz des Himmlischen Friedens zeigte er anderen, wie man bewaffneten Soldaten entgegentritt; im täglichen Leben suchte er nach Wegen, eine demokratischere Kultur aufzubauen. Dieses Buch ist ein eindrucksvolles Zeugnis von Lius Leben und seiner Zeit und erzählt auch die Geschichte einer Generation chinesischer Intellektueller, die nach einem besseren Weg in die Zukunft suchten.