Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 31 Stimmen.
Irony and Sarcasm
Eine Biografie mit zwei problematischen Wörtern.
Ist das nicht ironisch? Oder doch? Macht nichts, ich bin nur sarkastisch (oder doch nicht?). Ironie und Sarkasmus sind zwei der am häufigsten missbrauchten, falsch angewandten und missverstandenen Wörter in unserem Sprachschatz. In diesem Band der MIT Press Essential Knowledge-Reihe bietet der Psycholinguist Roger Kreuz einen erhellenden und prägnanten Überblick über das Leben und die Geschichte dieser beiden Begriffe, indem er ihre Entwicklung von der griechischen Philosophie und römischen Rhetorik über die moderne Literaturkritik bis hin zu Emojis nachzeichnet.
Kreuz beschreibt acht verschiedene Arten, wie die Ironie im Laufe der Jahrhunderte verwendet wurde, von der sokratischen über die dramatische bis hin zur kosmischen Ironie. Er erklärt, dass sich verbale Ironie - so wie sie traditionell verstanden wird - auf Aussagen bezieht, die etwas anderes (häufig das Gegenteil) bedeuten als das, was wörtlich gemeint ist, und definiert Sarkasmus als eine Form der verbalen Ironie. Kreuz umreißt die Voraussetzungen für Ironie und Sarkasmus (eine davon ist ein gemeinsamer Bezugsrahmen); er stellt klar, was Ironie nicht ist (Zufall, Paradox, Satire) und was sie sein kann (u. a. eine sozial akzeptable Art, Feindseligkeit auszudrücken); er erzählt, wie Menschen ihre ironischen Absichten signalisieren können, und betrachtet die Schwierigkeiten der Online-Ironie. Schließlich fragt er sich, ob die Menschen das Wort Ironie nicht allmählich nicht mehr verwenden, weil es sich auf so viele verschiedene Phänomene bezieht, und ob Sarkasmus seine verbalen Aufgaben übernimmt.