Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 5 Stimmen.
Jesus and Judaism
Die Debatte über das Ausmaß des jüdischen Einflusses auf das frühe Christentum geht weiter. Im Mittelpunkt dieser Auseinandersetzung steht die Frage nach Jesus: Wie inspiriert und bestimmt das Schicksal eines galiläischen Juden aus dem ersten Jahrhundert das Wesen, die Form und die Praktiken einer bestimmten religiösen Bewegung? Von entscheidender Bedeutung für diese erste Frage ist eine andere, ebenso herausfordernde Frage: Können die vier Evangelien dazu verwendet werden, den historischen Jesus zu rekonstruieren? In Jesus und das Judentum versuchen Martin Hengel und Anna Maria Schwemer, die komplexen Beziehungen zwischen Jesus, dem Judentum und den Evangelien in der frühesten christlichen Bewegung zu entwirren.
Jesus und das Judentum, der erste Band einer vierbändigen Reihe, konzentriert sich auf die Person Jesu im Kontext des Judentums. Der Band beginnt mit seiner galiläischen Herkunft und analysiert die Beziehung Jesu zu Johannes dem Täufer sowie den jüdischen Kontext von Jesu Leben und Werk. Hengel und Schwemer argumentieren, dass es nie einen nichtmessianischen Jesus gegeben hat. Vielmehr kommt sein messianischer Anspruch in seiner Beziehung zum Täufer, seiner Predigt in Vollmacht, seinen Machttaten und seiner Kreuzigung als König der Juden sowie in der Entstehung der frühesten Christologie zum Ausdruck. Wie Hengel und Schwemer zeigen, war Jesus nicht nur ein frommer Jude und auch nicht nur ein Wundertäter, sondern ein wesentlicher Bestandteil der frühesten Form des Christentums.
Hengel und Schwemer betonen, dass Jesus in die Geschichte des frühen Christentums gehört, und nicht als dessen Voraussetzung. Das Christentum begann nicht nach dem Tod Jesu; das Christentum begann, sobald ein Jude aus Galiläa begann, das Wort Gottes zu predigen.
--Simon J. Gathercole "Booklist".