Bewertung:

Das von Martin Hengel übersetzte Buch von Hegel umfasst zwei Pamphlete, in denen argumentiert wird, dass Jesus kein gewalttätiger Zelot war, sondern fälschlicherweise als solcher bezeichnet wurde. Hengel legt überzeugend dar, dass Jesus gewalttätige revolutionäre Aktionen ablehnte und stattdessen für die Überwindung des Bösen durch Leiden eintrat. Während der Inhalt gelobt wird, kann die Qualität der Übersetzung die Lesbarkeit beeinträchtigen.
Vorteile:Der Inhalt ist gut recherchiert und liefert ein überzeugendes Argument dafür, dass Jesus nicht mit gewalttätigen Zelotenbewegungen verbündet war. Hengel gilt als einer der besten Gelehrten zu diesem Thema, was dem Werk zusätzliche Glaubwürdigkeit verleiht. Das Buch ist einzigartig, da es zwei Pamphlete in einem vereint.
Nachteile:Die Übersetzung aus dem Deutschen ins Englische ist etwas abgehackt, was das Leseerlebnis weniger flüssig macht. Einigen Lesern könnte es schwer fallen, sich auf den Text einzulassen, weil er nicht so klar dargestellt ist.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Victory Over Violence and Was Jesus a Revolutionist?
Dieses Buch "Sieg über die Gewalt" befasst sich mit der politischen Theologie, wie sie sich im palästinensischen Judentum zwischen 334 v. Chr.
und der Zeit Christi entwickelte und wie sie heute von radikalen Theologen und Gruppen innerhalb der christlichen Gemeinschaft vertreten wird. Das Buch ist daher nicht einfach eine akademische Diskussion über eine vergangene Ära. Es ist ein Versuch, die Kluft zwischen neutestamentlicher Theologie und zeitgenössischer christlicher Sozialethik zu überbrücken.
Hengel hat eindeutig die Absicht, die gegenwärtige Situation anzusprechen, die Christen dazu zwingt, über den möglichen Einsatz von Gewalt in der Revolution zu diskutieren.
Er ist entsetzt darüber, dass diejenigen, die für eine Theologie der Revolution eintreten, der politischen Situation Jesu und des Urchristentums so wenig Aufmerksamkeit schenken. Nach Hengels Interpretation war die Haltung Jesu und der frühen Christen in der Frage der Gewalt radikal anders als die der Zeloten: Jesus war das Vorbild der Gewaltlosigkeit, der von seinen Anhängern verlangte, dass sie auf Gewalt verzichten und ihre Feinde lieben.
Da die heutige Situation der Situation zur Zeit Jesu ähnelt, sollte auch die christliche Antwort ähnlich ausfallen, so Hengel. War Jesus ein Revolutionär? Jesus ist oft als Vorläufer der modernen revolutionären Bewegungen dargestellt worden. Martin Hengel ist der Meinung, dass dieses Urteil sorgfältig geprüft werden muss, um festzustellen, ob Revolutionäre ihre eigenen Ansichten in Jesus hineininterpretieren.
Der Autor betrachtet den politischen Hintergrund zur Zeit Jesu, insbesondere die Zelotenbewegung, und geht dann auf Schlüsselstellen in den Evangelien ein, die die Bezeichnung Revolutionär zu stützen scheinen. Diese Studie zeigt, dass das ethische System Jesu revolutionär war, sein politisches Handeln jedoch nicht. Politik- und Religionsstudenten werden Hengels Kommentare über jüdische Bewegungen, Tiefenpsychologie und die heutige Theologie der Revolution lesen wollen.