Bewertung:

Das Buch von Dr. Bird erforscht die Göttlichkeit Jesu durch eine tiefgreifende Analyse der Ontologie und zieht Vergleiche zu griechisch-römischen und jüdischen Glaubensvorstellungen. Es ist ein dichtes Werk, das Skeptiker herausfordert und die Wertschätzung des Lesers für Jesus und das frühe christliche Denken vertieft.
Vorteile:Zugängliches Schreiben trotz des schweren Inhalts, gründliche Erforschung der Göttlichkeit Jesu, wertvolle Vergleiche mit griechisch-römischen und jüdischen Kontexten, regt zu tiefer Reflexion und Anbetung an, unverzichtbare Lektüre für diejenigen, die der Göttlichkeit Jesu skeptisch gegenüberstehen.
Nachteile:Das schwere und dichte Material könnte für manche Leser überwältigend sein; es erfordert ein hohes Maß an Engagement und Nachdenken.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Jesus Among the Gods: Early Christology in the Greco-Roman World
Nach mehreren Jahrhunderten der Kontroverse gelangte die frühe Kirche zu dem unausgesprochenen Konsens, dass Jesus sowohl vollkommen menschlich als auch vollkommen göttlich war. In seiner Göttlichkeit, so behauptete das orthodoxe Christentum, hatte er vollen Anteil am Wesen des ungeschaffenen Schöpfergottes. Aber wurde diese Lehrmeinung in der Ära der großen ökumenischen Konzilien aus dem Hut gezaubert? Wie verstanden frühere Christusanhänger Jesus im Lichte ihrer Überzeugung von der einen höchsten Gottheit und im Kontext eines mit Göttern gesättigten kulturellen Milieus?
In Jesus unter den Göttern widmet Michael Bird der göttlichen Ontologie - also der Frage, was ein Gott ist - im Zusammenhang mit literarischen Darstellungen von Jesus neue Aufmerksamkeit. Die meisten Studien über die Ursprünge der frühen Christologie konzentrieren sich auf christologische Titel, verschiedene Funktionen, göttliche Identität und Arten der Anbetung. Die Anwendung ontologischer Kategorien auf Jesus wird normalerweise als etwas angesehen, das erst im zweiten und dritten Jahrhundert begann, als sich die frühe Kirche mit platonisierenden Interpretationen von Jesus beschäftigte. Bird argumentiert dagegen, dass die ontologische Sprache und die ontologischen Kategorien schon in den ersten Jahrzehnten der entstehenden Kirche verwendet wurden, um Jesus als eine ewige, wahre und ungezeugte Gottheit zu beschreiben.
Durch den Vergleich mit repräsentativen Autoren wie Philo und Plutarch und eine umfassende Analyse von Jesus und verschiedenen Mittlerfiguren der griechisch-römischen Religion und des antiken Judentums zeigt Bird, wie sich die frühen Berichte über Jesus sowohl mit bestehenden religiösen Ausdrucksformen überschnitten als auch von ihnen abwichen. Wie sehr Jesus auch den verschiedenen göttlichen Vertretern der griechisch-römischen Religion und des Judentums des Zweiten Tempels ähnelte, der Chor der frühen christlichen Zeugen hielt Jesus gleichzeitig für einen Vertreter des Gottes Israels und für eine Entsprechung zu ihm. Unter den Göttern hob sich Jesus deutlich ab, eine Überzeugung, die sich im Laufe der Zeit zwar verfeinert haben mag, die aber zum entstehenden Kern des christlichen Bekenntnisses gehört.