Bewertung:

In den Rezensionen wird Sandra Newmans „Julia“ dafür gelobt, dass es eine neue Perspektive auf George Orwells „1984“ aus der Sicht der Frauenfigur Julia bietet. Die Leserinnen und Leser schätzten die Fähigkeit des Buches, Julias Charakter zu vertiefen und neue Ideen zu präsentieren, ohne die Verbindung zur ursprünglichen Erzählung zu verlieren. Einige Kritiker bemängelten jedoch, dass die politische und philosophische Tiefe von Orwells Werk verloren gegangen sei. Die Meinungen darüber, ob Newmans Nacherzählung die Essenz von „1984“ erfolgreich einfängt, gingen auseinander. Außerdem wurde bemängelt, dass sich das Tempo und der Ton des Buches deutlich von Orwells Original unterscheiden.
Vorteile:⬤ Bietet eine neue weibliche Perspektive auf '1984'.
⬤ Julias Charakter wird tiefer entwickelt und gibt Einblick in ihre Erfahrungen.
⬤ Leichtere und schnellere Lektüre im Vergleich zu Orwells Original.
⬤ Fesselnder Schreibstil mit unerwarteten Wendungen in der Handlung.
⬤ Denkanstoß und Relevanz für aktuelle Themen.
⬤ Potenziell geeignet, Diskussionen in Buchklubs anzuregen.
⬤ Verliert die politische und philosophische Tiefe von „1984“.
⬤ Einige sind der Meinung, dass es Orwells ursprüngliche Botschaft untergräbt.
⬤ Kritik an Tempo und Fluss, vor allem in den mittleren Abschnitten.
⬤ Kritiker bemängelten das Fehlen der düsteren und beklemmenden Atmosphäre, die in Orwells Werk vorherrschte, so dass es weniger eindrucksvoll wirkte.
⬤ Das Ende befriedigte nicht alle Leser und enthielt keine nennenswerte Überraschung.
(basierend auf 85 Leserbewertungen)
Eine phantasievolle, feministische und brillant aktuelle Nacherzählung von Orwells 1984 aus der Sicht von Winston Smiths Geliebter Julia, von der von der Kritik gefeierten Schriftstellerin Sandra Newman.
Julia Worthing ist Mechanikerin und arbeitet in der Abteilung für Fiktion im Ministerium für Wahrheit. Wir schreiben das Jahr 1984, und Großbritannien (jetzt Airstrip One genannt) ist längst in der größeren transatlantischen Nation Ozeanien aufgegangen. Ozeanien befindet sich seit Menschengedenken im Krieg und wird von einer ultratotalitären Partei regiert, deren Führer eine quasi-mythische Figur namens Big Brother ist. Kurz gesagt, alles in dieser Welt ist so wie in Orwells 1984.
Julia hat ihr ganzes Leben lang nur Ozeanien gekannt, und bis sie Winston Smith kennenlernt, hat sie sich nie etwas anderes vorgestellt. Sie ist die ideale Bürgerin: fröhlich zynisch, immer bereit, sich bestechen zu lassen, fromm jeden politischen Slogan nachplappernd und doch an nichts glaubend. Sie bricht routinemäßig die Regeln, kollaboriert aber auch mit dem Regime, wenn es nötig ist. Jeder mag Julia.
Als sie eines Tages in einem Korridor auf Winston Smith zugeht, steckt sie ihm impulsiv einen Zettel zu und setzt damit die verheerenden, unvergesslichen Ereignisse der klassischen Geschichte in Gang. Julia nimmt uns mit auf eine überraschende Reise durch Orwells mittlerweile ikonische Dystopie, mit Wendungen, die nicht nur Julia, sondern auch anderen vertrauten Figuren im Universum von 1984 unerwartete Seiten abgewinnen lassen. Diese einzigartige Perspektive entlarvt unsere eigene Welt auf eindringliche und provokative Weise, genau wie es das Original vor fast fünfundsiebzig Jahren tat.