Bewertung:

Das Buch bietet eine nuancierte Perspektive auf die globale Geopolitik, gibt Einblicke in die Kräfte, die sie formen, und zeigt Wege zur Stabilität auf. Es wird jedoch für seine vermeintliche Selbstzensur und die mangelnde kritische Auseinandersetzung mit anderen Standpunkten kritisiert.
Vorteile:⬤ Bietet eine ausgefeilte und nuancierte Analyse der globalen Mächte
⬤ liefert historische Zusammenhänge
⬤ hilft, komplexe geopolitische Fragen zu verstehen
⬤ zeigt Wege zu mehr Stabilität auf.
⬤ Wahrgenommene Selbstzensur, um sich der aktuellen Machtdynamik anzupassen
⬤ mangelnde kritische Auseinandersetzung mit gegenteiligen Ansichten
⬤ präsentiert eine Voreingenommenheit gegenüber dem Status quo
⬤ wird von einigen Lesern als demoralisierend und unbefriedigend empfunden.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Cold Peace: Avoiding the New Cold War
1990 war der erste Kalte Krieg zu Ende. Die Berliner Mauer war gefallen, der Warschauer Pakt zerfiel, und nach dem Vorbild Russlands wurde der Ruf nach Demokratie von der jungen chinesischen Bevölkerung aufgegriffen. Die Jahre nach dem Kalten Krieg waren eine Zeit der großen Hoffnung und der Möglichkeiten. Sie kündigten eine Chance für eine kreative Zusammenarbeit zwischen den Nationen, ein Ende der ideologischen Auseinandersetzungen und vielleicht sogar den Beginn einer stabilen internationalen Ordnung des liberalen Friedens an.
Doch die Tage des Optimismus sind vorbei.
Wie der renommierte Experte für internationale Beziehungen, Michael Doyle, eindringlich darlegt, stehen wir heute vor dem verheerenden Schreckgespenst eines neuen Kalten Krieges, der diesmal um die trilateralen Achsen Russland, USA und China kreist und durch neue Waffen der Cyber-Kriegsführung und noch heimtückischere Formen der Propaganda verschärft wird.
Ein solcher Konflikt in dieser Phase unserer globalen Geschichte hätte katastrophale Auswirkungen, argumentiert Doyle, und würde die Bemühungen um globale Zusammenarbeit lähmen, die für die Umkehrung des Klimawandels, die Verhinderung der nächsten Pandemie und die Sicherung der Nichtverbreitung von Kernwaffen von zentraler Bedeutung sind. Die jüngste, verheerende Invasion in der Ukraine ist sowohl ein Beispiel als auch eine Vorahnung der Kosten, die auf uns zukommen werden.
Doch es gibt auch Hoffnung.
Putin ist nicht Stalin, Xi ist nicht Mao, und kein Autokrat ist ein moderner Hitler. Es gibt auch ein noch nie dagewesenes gemeinsames globales Interesse an Wohlstand und am Schutz des Planeten vor Umweltkatastrophen.
Es ist zwar unwahrscheinlich, dass die Vereinigten Staaten, Russland und China jemals einen "warmen Frieden" schließen werden, aber es gibt bedeutende, vernünftige Kompromisse zwischen den Nationen, die zu einer Entspannung führen können. Auch wenn die Zukunft noch sehr ungewiss ist, können die eleganten Vereinbarungen und Nichtumgehungspakte, die Doyle in diesem Buch vorschlägt, die Welt sehr wohl retten.