Bewertung:

Christa Wolfs „Kassandra“ ist eine Nacherzählung des Mythos vom Trojanischen Krieg aus der Sicht der Kassandra, die sich mit den Themen weibliche Stimme, Wissen und gesellschaftliche Unterdrückung auseinandersetzt. Der Roman wird für seine tiefgründige Erzählung und schöne Prosa gelobt, die persönliche Einsichten mit historischem Kontext verbindet. Seine Komplexität und sein Stil könnten jedoch einige Leser abschrecken, was zu gemischten Kritiken hinsichtlich Klarheit und Engagement führte.
Vorteile:⬤ Brillant geschriebene Prosa, die den Leser fesselt.
⬤ Tiefgründige und fesselnde Erforschung feministischer Themen und der Figur der Kassandra.
⬤ Bietet neue Einblicke in den Trojanischen Krieg und kritische Betrachtungen zur modernen Kriegsführung.
⬤ Die begleitenden Essays bereichern das Verständnis und liefern den Kontext.
⬤ Fesselnder Bewusstseinsstrom-Stil, der den Leser in Kassandras Gedanken eintauchen lässt.
⬤ Der komplexe Erzählstil kann insbesondere für Gelegenheitsleser eine Herausforderung darstellen.
⬤ Einige Charaktere werden als zu wenig tiefgründig oder zu wenig entwickelt wahrgenommen.
⬤ Manche Leser finden die feministische Ausrichtung zu stark ausgeprägt oder politisch motiviert.
⬤ Kenntnisse der griechischen Mythologie und der „Ilias“ sind hilfreich, können aber zum vollständigen Verständnis erforderlich sein.
(basierend auf 29 Leserbewertungen)
Cassandra: A Novel and Four Essays
In diesem Band erzählt die renommierte ostdeutsche Schriftstellerin Christa Wolf die Geschichte vom Untergang Trojas neu, aber aus der Sicht der Frau, deren visionäre Kräfte ihr Verachtung und Spott einbrachten.
Kassandra, die die Autorin auf ihren Griechenlandreisen und -studien kennengelernt hat, spricht zu uns in einem eindringlichen Monolog, in dessen Mittelpunkt das Patriarchat und der Krieg stehen. In den vier Begleitstücken, die die Form von Reiseberichten, Tagebucheinträgen und einem Brief haben, beschreibt Wolf die Entstehung des Romans.
Scharfsinnig und intelligent, ist der gesamte Band ein dringender Aufruf zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, um die Zukunft zu sichern.