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Castration and Culture in the Middle Ages
Kastration und Kastraten waren schon immer Teil der abendländischen Kultur, von Mythen und Legenden bis hin zu Recht und Theologie, von Eunuchen, die Harems bewachten, bis hin zu den Kastratensängern des 17. und 18. Jahrhunderts. Die metaphorische Kastration durchdringt eine Reihe mittelalterlicher literarischer Gattungen, insbesondere die altfranzösischen Fabliaux - Machtbeziehungen, die auf dem Austausch oder der Abwesenheit sexuellen Begehrens beruhen, das durch Genitalien symbolisiert wird -, aber der einfache, wörtliche Akt der Kastration und seine Auswirkungen werden oft übersehen. Dieser Band untersucht dieses oft tabuisierte Thema und seine Auswirkungen auf die kulturellen Sitten und Gebräuche in Westeuropa und versucht, die Kastration zu entmystifizieren und zu entmythologisieren. Zu den Themen gehören archäologische Studien über Eunuchen.
Historische Berichte über Kastrationen bei Kampfhandlungen.
Die Verstümmelung von politischen Rivalen im mittelalterlichen Wales.
Angelsächsische und friesische juristische und literarische Beispiele für Kastration als Strafe.
Kastration als Komödie in den altfranzösischen Fabliaux.
Das Verbot der Genitalverstümmelung in der Hagiographie.
Und die frühneuzeitlichen Ängste vor der strafenden Kastration, die auf der elisabethanischen Bühne ausgelebt wurden. In der Einleitung werden diese Themen im Kontext des wohl bekanntesten Kastrationsopfers des Mittelalters, Abelard, beleuchtet. Larissa Tracy ist außerordentliche Professorin für mittelalterliche Literatur an der Longwood University. Mitwirkende: Larissa Tracy, Kathryn Reusch, Shaun Tougher, Jack Collins, Rolf H. Bremmer Jr, Jay Paul Gates, Charlene M. Eska, Mary A. Valante, Anthony Adams, Mary E. Leech, Jed Chandler, Ellen Lorraine Friedrich, Robert L. A. Clark, Karin Sellberg, Lena W nggren.