Bewertung:

Child Wonder, ein Roman über das Erwachsenwerden, der im Oslo der 1960er Jahre spielt, erzählt die Geschichte des jungen Finn, der sich durch das komplexe Familienleben schlägt, nachdem seine Mutter eine Untermieterin aufgenommen hat und seine entfremdete Halbschwester Linda zu ihnen zieht. In der Erzählung werden Themen wie Kindheit, familiäre Beziehungen und persönliches Wachstum erforscht und gleichzeitig eine reichhaltige Darstellung der damaligen Zeit geboten. Der Schreibstil wird für seine lyrische Qualität und Authentizität gelobt, die es dem Leser ermöglichen, sich tief in die Figuren hineinzuversetzen.
Vorteile:Wunderschön geschriebene Prosa, starke Charakterentwicklung, realistische Darstellung der Kindheitsperspektive, fesselnde Erforschung der Familiendynamik und eine nostalgische Darstellung des Oslo der 1960er Jahre.
Nachteile:Einige Leserinnen und Leser fanden die Handlung unterentwickelt und es fehlte ihr an dramatischer Spannung, und die Beweggründe einiger Figuren blieben unklar. Außerdem könnte das Tempo für diejenigen, die eine traditionellere Erzählstruktur erwarten, zu langsam sein.
(basierend auf 26 Leserbewertungen)
Child Wonder
Finn lebt mit seiner Mutter in einem Wohnblock in einem Arbeitervorort von Oslo.
Es ist 1961, eine Zeit, in der „Männer zu Jungen und Hausfrauen zu Frauen werden“, das Jahr, in dem die Berliner Mauer errichtet wird und Juri Gagarin als erster Mensch ins All fliegt. Das Leben ist elektrisch, schön und hartnäckig sozial-demokratisch.
Eines Tages taucht eine geheimnisvolle Halbschwester auf, „mit einer Atomladung in einem hellblauen Koffer“, und stellt sein Leben auf den Kopf. Einen ewigen Sommer lang versucht Finn, die unverständliche Welt der Erwachsenen und seinen Platz darin zu begreifen. Seine Mutter scheint ein schmerzhaftes Geheimnis zu haben, das die beiden immer weiter auseinandertreibt.
Und warum ist seine neue Schwester so anders als alle anderen Kinder? Child Wonder ist ein kraftvolles und unsentimentales Porträt der Kindheit, ein Coming-of-Age-Roman voller Licht und Wärme. Mit den Augen eines Kindes hat Roy Jacobsen die Komplexität seiner Figuren durch ihre Handlungen eingefangen und einen ungemein erbaulichen Roman geschaffen, der vor Menschlichkeit nur so strotzt.