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Church and Society in England 1000-1500
Welchen Einfluss hatte die Kirche auf die Gesellschaft? Wie wirkte sich der soziale Wandel auf die religiöse Praxis aus? Im Kontext dieser weitreichenden Fragen bietet diese Studie eine neue Interpretation der Beziehungen zwischen Kirche, Gesellschaft und Religion in England über fünf Jahrhunderte des Wandels hinweg. Andrew Brown untersucht, wie die Lehren einer zunehmend "universellen" Kirche das religiöse Leben der Laien im mittelalterlichen England entscheidend beeinflussten.
Durch die Untersuchung eines breiten Spektrums religiöser Phänomene, sowohl orthodoxer als auch häretischer (einschließlich der korporativen Religion und der Andachtspraktiken im Zusammenhang mit Kulten und Heiligen), zeigt Brown, inwieweit Laien die Kirche auf lokaler Ebene weiterhin prägten. In den Händen der Laien erwiesen sich die religiösen Praktiken als formbar. Ihre Ausprägung wurde durch den sozialen Kontext, den Status und das Geschlecht beeinflusst und sogar von den Autoritäten beeinflusst.
Doch wie Brown argumentiert, funktionierte Religion nicht einfach als Ausdruck sozialer Macht - Hierarchie, Patriarchat und Autorität konnten durch Religion sowohl bedient als auch untergraben werden. In einem Zeitalter, in dem soziale Mobilität und Umwälzungen, insbesondere im Gefolge des Schwarzen Todes, tiefgreifende Auswirkungen auf religiöse Einstellungen und Praktiken hatten, zeigt Brown, dass unser Verständnis der spätmittelalterlichen Religion fest in diesen Kontext des sozialen Wandels eingebettet werden sollte.