Bewertung:

Das Buch dient als hervorragende Einführung in die Anwendung der Komplexitätstheorie im Bildungsbereich und verdeutlicht den Übergang vom deterministischen zum nichtlinearen Denken.
Vorteile:Umfassende und breit gefächerte Darstellung der Komplexitätstheorie in ihrer Anwendung auf das Bildungswesen. Bietet eine erfrischende Perspektive auf Schulsysteme und Klassenzimmer und entfernt sich von vereinfachendem Denken.
Nachteile:Es wurden keine potenziellen Nachteile des Buches genannt.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Complexity and Education: Inquiries Into Learning, Teaching, and Research
In diesem Buch werden die tatsächlichen und potenziellen Beiträge des Komplexitätsdenkens zur Bildungsforschung und -praxis untersucht. Der Schwerpunkt liegt auf den theoretischen Prämissen und der Methodik, nicht auf spezifischen Anwendungen. Das Ziel ist pragmatisch - das Komplexitätsdenken als eine wichtige und angemessene Haltung für Pädagogen und Bildungsforscher darzustellen. Teil I befasst sich mit globalen Themen rund um das Komplexitätsdenken, die durch eine pädagogische Linse betrachtet werden. Teil II zitiert eine Vielzahl von Praktiken und Studien, die entweder explizit von der Komplexitätsforschung inspiriert sind oder mit ihr in Einklang gebracht werden können, und bietet gezielte und praktische Ratschläge für die Strukturierung von Projekten in einer Weise, die mit dem Komplexitätsdenken vereinbar ist.
Das Komplexitätsdenken bietet eine leistungsfähige Alternative zu den linearen, reduktionistischen Untersuchungsansätzen, die die Wissenschaften seit Hunderten von Jahren und die Bildungsforschung seit mehr als einem Jahrhundert beherrschen. Es hat die Aufmerksamkeit vieler Forscher auf sich gezogen, deren Studien über die traditionellen Grenzen der Disziplinen hinausgehen, um Phänomene zu untersuchen wie: Wie funktioniert das Gehirn? Was ist Bewusstsein? Was ist Intelligenz? Welche Rolle spielen aufkommende Technologien bei der Gestaltung von Persönlichkeiten und Möglichkeiten? Wie funktionieren soziale Kollektive? Was ist Wissen? Die Komplexitätsforschung geht davon aus, dass eine tiefe Ähnlichkeit zwischen diesen Phänomenen darin besteht, dass jedes von ihnen auf eine Art von lernendem System hinweist. Die Absicht der Autoren besteht nicht darin, eine vollständige Darstellung der Relevanz des Komplexitätsdenkens für die Bildung zu bieten, nicht darin, etwas vorzuschreiben und abzugrenzen, sondern darin, die Leser herauszufordern, ihre eigenen Annahmen und theoretischen Verpflichtungen zu überprüfen - ob sie nun im gesunden Menschenverstand, im klassischen Denken oder in einer der Positionen (wie Postmoderne, Poststrukturalismus, Postkolonialismus, Postpositivismus, Postformalismus, Postepistemologie) verankert sind, die die Ränder der aktuellen diskursiven Möglichkeiten markieren.
Complexity and Education ist DIE Einführung in das aufkommende Feld des Komplexitätsdenkens für die Bildungsgemeinschaft. Es richtet sich insbesondere an Bildungsforscher, Studenten und forschungsorientierte Lehrkräfte aus der Praxis.