
Confronting Penal Excess: Retribution and the Politics of Penal Minimalism
In dieser Monographie wird der Zusammenhang zwischen dem relativen Erfolg der Strafverfolgungspolitik in den englischsprachigen liberalen Demokratien seit den 1970er Jahren und dem praktischen Nachweis eines zunehmend übermäßigen Rückgriffs auf den Strafstaat in diesen Rechtsordnungen untersucht.
Es werden drei Hauptargumente angeführt. Erstens, dass die zunehmend exzessiven Bedingungen in England und Wales in den letzten drei Jahrzehnten ein Versagen der retributiven Theorie darstellen. Zweitens, dass der strafrechtliche Minimalismus nicht ohne retributive Verhältnismäßigkeit auskommt, zumindest im Vergleich zu den einschränkenden Grundsätzen der Rehabilitation, der wiederherstellenden Gerechtigkeit und der Abschaffung des Strafvollzugs. Drittens, dass ein anderer Retributivismus notwendig ist, wenn wir dem strafrechtlichen Exzess begegnen wollen. Die Monographie bietet eine Skizze dieses neuen Ansatzes, des "späten Retributivismus", als eine Theorie der Strafe und des minimalistischen politischen Handelns in einer demokratischen Gesellschaft.
Im Mittelpunkt steht der Ansatz, dass die Bestrafung von Straftätern sowohl ein politischer Akt als auch eine politische Entscheidung ist. Folglich müssen Straftheoretiker bei der Ausarbeitung und Verfechtung ihrer Theorien die zeitgenössischen politischen Kontexte berücksichtigen. Obwohl sich diese Untersuchung in erster Linie auf England und Wales konzentriert, sind ihre Modelle des Retributivismus und des akademischen Beitrags zur demokratischen Strafrechtspolitik auch für andere Rechtssysteme relevant.