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Art as Far as the Eye Can See
Paul Virilio stellt die Kunst wieder in den Mittelpunkt der Politik. Früher war Kunst eine Auseinandersetzung zwischen Künstler und Material. Aber in unserer neuen Medienwelt hat sich die Kunst verändert, ihre Materialien haben sich verändert und sind technologisiert worden.
Dieser Wandel spiegelt eine breitere gesellschaftliche Veränderung wider. Geschwindigkeit und Politik - die von Virilio als die Hauptmerkmale des 20. Jahrhunderts definiert wurden - haben sich im 21. Jahrhundert in Geschwindigkeit und Massenkultur verwandelt. Und das bestimmende Merkmal der Massenkultur ist heute die Panik.
Diese erzeugte Panik beruht auf einer neuen, allsehenden Technologie. Und das erste Opfer davon ist die menschliche Reaktion. Was wir verlieren, ist die sehr menschliche „Kunst des Sehens“, die Auseinandersetzung eines Einzelnen mit einem anderen oder mit einem Ereignis, sei es politisch oder künstlerisch. Was wir verlieren, ist unser Sinn für das Ästhetische. Wo die Kunst früher von der Ästhetik des Verschwindens sprach, muss sie sich jetzt mit dem Verschwinden des Ästhetischen auseinandersetzen.