
Land, Livelihood, and Civility in Southern Mexico: Oaxaca Valley Communities in History
Im Oaxaca-Tal im südlichen Hochland Mexikos sind drei Facetten des soziokulturellen Lebens seit der Kolonialzeit bis heute miteinander verbunden und interaktiv: erstens das Gemeinschaftsland als Lebens- und Arbeitsraum, zweitens ein zivilreligiöses System, das auf Gegenseitigkeit und Marktwirtschaft beruht und in dem die Verpflichtungen aus Staatsbürgerschaft, Ämtern und festlichen Patenschaften durch den Einsatz von Arbeitszeit und Geld erfüllt werden, und drittens die Existenzsicherung. In diesem Buch schöpft der renommierte Oaxaca-Forscher Scott Cook aus 35 Jahren Feldforschung (1965-1990) in der Region, um einen meisterhaften ethnographischen historischen Bericht darüber vorzulegen, wie neun Gemeinden im Oaxaca-Tal sich bemüht haben, Land, Lebensunterhalt und Bürgersinn angesichts des transformatorischen und kumulativen Wandels über fünf Jahrhunderte zu erhalten.
Auf der Grundlage einer umfangreichen Datenbank, die er durch teilnehmende Beobachtung, Haushaltsbefragungen, Interviews, Fallstudien und Archivarbeit in mehr als zwanzig Gemeinden in Oaxaca zusammengetragen hat, dokumentiert und erklärt Cook, wie die bäuerlich-handwerklichen Dorfbewohner im Oaxaca-Tal über Jahrhunderte hinweg versucht haben, Land zu sichern und/oder zu verteidigen, zu arbeiten und zu verhandeln, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten und zu verdienen, und wie sie sich bemüht haben, die Erwartungen und Verpflichtungen der lokalen Bürgerschaft zu erfüllen. Seine Ergebnisse zeigen Elemente und Prozesse auf, die in allen Gemeinschaften wirken oder einige von ihnen von anderen unterscheiden.
Sie unterstreichen auch die Tatsache, dass der Landbesitz für das soziokulturelle Leben im Tal entscheidend ist. Ohne Land für die Landwirtschaft und den Abbau von Ressourcen sind die beruflichen Möglichkeiten eingeschränkt, der Lebensunterhalt ist prekär und abhängig, und die Zivilität ist gefährdet.