Bewertung:

Das Buch „Lebendig und abstoßend wie die Wahrheit“ bietet eine Mischung aus tiefgründigen Einsichten und emotionalen Reaktionen, wobei ein deutlicher Unterschied zwischen den eindrucksvollen Artikeln und den eher enttäuschenden Kurzgeschichten und Gedichten besteht. Der Leser erlebt während der Lektüre eine große Bandbreite an Gefühlen.
Vorteile:⬤ Inspirierende und zum Nachdenken anregende Artikel mit herausragender emotionaler Tiefe
⬤ aufschlussreiche Beobachtungen über das Leben und die menschliche Natur
⬤ gut ausgearbeitete Texte
⬤ ein einzigartiges literarisches Erlebnis, das zur Diskussion anregt.
⬤ Enttäuschende Kurzgeschichten mit unglücklichem Ende und ohne erkennbare Moral
⬤ beunruhigende Darstellung von Babys als 'es' statt als 'er' oder 'sie'
⬤ Gedichtteil rief wenig Emotionen hervor und wirkte klinisch.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Vivid and Repulsive as the Truth: The Early Works of Djuna Barnes
Djuna Barnes (1892-1982), die sich selbst als die berühmteste unbekannte Autorin der Welt bezeichnet, wird zunehmend als wichtige Stimme des Feminismus, der Moderne und der lesbischen Kultur angesehen.
Barnes, die vor allem durch ihren 1936 erschienenen Roman Nightwood bekannt wurde, begann ihre Karriere mit dem Verfassen von Gedichten, Kurzgeschichten und Artikeln für avantgardistische Literaturzeitschriften sowie für populäre Magazine. Sie thematisierte immer wieder die groteske Natur der Realität, eine pessimistische Weltsicht, die häufig durch ihren sprühenden Witz aufgehellt wurde.
Als langjährige Bewohnerin von Greenwich Village ließ sich Barnes von den belebten Straßen Lower Manhattans inspirieren, und diese eklektische Zusammenstellung ihrer frühen journalistischen, belletristischen und lyrischen Werke fängt die Vitalität ihrer literarischen Boheme ein. Die Sammlung beginnt mit Artikeln, die von der Schilderung eines Abends im Arcadia, einem modernen Tanzlokal, bis hin zu einem Bericht aus erster Hand über die Zwangsernährung von Frauenrechtlerinnen im Jahr 1914 reichen. Neben den Porträts eines Postboten, eines Varietékünstlers und anderer lokaler Persönlichkeiten interviewt Barnes Lillian Russell und Alfred Stieglitz und beschreibt eine Begegnung mit James Joyce.
Es folgen ein Dutzend Kurzgeschichten, und das Buch schließt mit einer Auswahl fesselnder und sinnlicher Gedichte, darunter Verse aus The Book of Repulsive Women. Eine Auswahl der Originalillustrationen des Autors ist ebenfalls enthalten.