Bewertung:

Eric Wittenbergs Buch bietet eine kritische Neubewertung des Rufs von General Philip H. Sheridan während des Bürgerkriegs und argumentiert, dass seine Leistungen überbewertet wurden und größtenteils ein Produkt der Selbstdarstellung und des blinden Vertrauens von Vorgesetzten wie Grant waren. Das Buch ist gut recherchiert, wurde aber wegen seiner zu einseitigen Darstellung und der fehlenden Ausgewogenheit kritisiert.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert und bietet eine zum Nachdenken anregende Neubewertung von Sheridans Rolle im Bürgerkrieg. Wittenbergs Fachwissen über Kavallerie-Operationen verleiht der Kritik Glaubwürdigkeit, und die Leser finden Wert darin, dass die gängigen Ansichten über Sheridans Führung in Frage gestellt werden.
Nachteile:In vielen Rezensionen wird die Einseitigkeit des Buches hervorgehoben und behauptet, dass es Sheridan in unfairer Weise kritisiert, ohne seine Leistungen oder die Meinungen von unterstützenden Untergebenen angemessen darzustellen. Der juristische Stil des Buches kann als übermäßig kritisch und wenig nuanciert empfunden werden, was bei manchen Lesern den Eindruck erweckt, der Autor verfolge eine Agenda gegen Sheridan.
(basierend auf 19 Leserbewertungen)
Little Phil: A Reassessment of the Civil War Leadership of Gen. Philip H. Sheridan
Anders als General Ulysses S. Grant und General William T.
Sherman, deren umstrittener Ruf aus der Zeit des Bürgerkriegs bis heute anhält, ist Generalmajor Philip H. Sheridan von Kontroversen weitgehend verschont geblieben. In Little Phil nimmt der Historiker Eric J.
Wittenberg eine Neubewertung der Kriegsgeschichte eines Mannes vor, der lange Zeit als einer der größten Generäle der Unionsarmee galt.
Von seinen ersten Tagen in West Point an weigerte sich Phil Sheridan, sich an die Regeln zu halten. Als er als Kadett einen vorgesetzten Offizier mit einem Bajonett angriff, hatte er das Glück, nur suspendiert zu werden und nicht von der Schule verwiesen zu werden.
Obwohl er erst spät im Bürgerkrieg als Kavallerist Berühmtheit erlangte, begann Sheridan den Konflikt als Befehlshaber der Infanterie und wusste zunächst nur wenig über den berittenen Dienst. Bei seinem ersten Einsatz als Kavalleriekommandeur bei der Army of the Potomac im Frühjahr 1864 zeigte er eine Leistung, die laut Wittenberg lange Zeit überschätzt wurde. Später im selben Jahr im Shenandoah Valley, wo Sheridan seinen legendären Ruf begründete, profitierte er in hohem Maße von den taktischen Fähigkeiten seiner Untergebenen und von seinem enormen Personalvorsprung gegenüber den angeschlagenen konföderierten Truppen von Generalleutnant Jubal Early.
Sheridan wurde schließlich für zahlreiche Akte des Ungehorsams gegen seine Vorgesetzten während des gesamten Krieges belohnt, während er ähnliche Züge bei seinen eigenen Offizieren bestrafte. Darüber hinaus manipulierte er in seinen Kampfberichten und Nachkriegsschriften häufig Fakten, um sich selbst in das bestmögliche Licht zu rücken und sich einen erhabenen Platz in der Geschichte zu sichern. So gelang es Sheridan, der amerikanischen Öffentlichkeit seine eigene Version der Geschichte aufzudrücken.
Diese umstrittene neue Studie stellt die bestehende Literatur über Phil Sheridan in Frage und trägt zu unserem Verständnis dieses berühmten, aber durchaus fehlbaren Kriegers bei.