Bewertung:

Das Buch bietet eine umfassende Analyse des britischen und amerikanischen Engagements im Ersten Weltkrieg und des anschließenden Friedens, wobei die Beziehungen zwischen den wichtigsten Führern und die wirtschaftlichen Auswirkungen der Kriegsentscheidungen untersucht werden. Es ist gut geschrieben, fesselnd und relevant für aktuelle Themen.
Vorteile:Das Buch wird als unterhaltsam, aufschlussreich und zugänglich beschrieben, mit hervorragenden Beschreibungen der Beziehungen und Einflüsse der führenden Politiker. Es bietet eine technische Perspektive auf die Kriegsökonomie und wird für seinen meisterhaften und fesselnden Schreibstil gelobt.
Nachteile:Einige Leser könnten die Vergleiche mit modernen Wirtschaftstheorien, wie z. B. denen von Thomas Piketty, etwas seltsam oder weniger relevant finden, wenn es um historische Zusammenhänge geht.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Locomotive of War - Money, Empire, Power and Guilt
Ein Times Literary Supplement Buch des Jahres 2017 „Der Krieg, Genossen“, erklärte Trotzki, „ist eine große Lokomotive der Geschichte“. Man nahm an, dass er damit die Gelegenheit anerkannte, die der Erste Weltkrieg den Bolschewiki bot, um 1917 die Macht in Russland zu übernehmen.
Die Kriegsführung des zwanzigsten Jahrhunderts, die sich auf neue Technologien und Massenheere stützt, hat zweifellos dazu geführt, dass die Lokomotivkraft des Krieges auf ein noch nie dagewesenes Niveau gebracht wurde. Peter Clarke untersucht anhand von fünf bedeutenden Persönlichkeiten, inwiefern der Krieg als Motor der Geschichte des 20. Jahrhunderts angesehen werden kann: In Großbritannien haben zwei Premierminister - zunächst David Lloyd George, später Winston Churchill - ihre Karrieren durch die beispiellosen Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert waren, geprägt oder auch nicht.
In den Vereinigten Staaten mussten zwei in Friedenszeiten gewählte Präsidenten - Woodrow Wilson und Franklin Roosevelt - ebenfalls feststellen, dass der Krieg ihre Agenda drastisch veränderte. Und es waren die Erfahrungen des Krieges, die die wirtschaftlichen Ideen von John Maynard Keynes prägten und einen großen Einfluss ausübten. Als die Vereinigten Staaten 1917 in den Ersten Weltkrieg eintraten, erklärte Präsident Wilson bekanntermaßen: Die Welt muss für die Demokratie sicher gemacht werden“.
Dieser liberale Ausblick sollte im anschließenden Friedensvertrag auf die Probe gestellt werden, der den Deutschen wegen seiner „Kriegsschuldklausel“ noch in bitterer Erinnerung sein sollte. Doch sowohl bei der Entstehung des Krieges als auch beim Abschluss des Friedens tauchte die Schuldfrage nicht plötzlich aus dem Nichts auf. Wie Clarkes Erzählung zeigt, war sie ein integraler Bestandteil der angloamerikanischen liberalen Tradition.
Die Lokomotive des Krieges ist eine forensische und präzise Untersuchung sowohl des Zusammenspiels von Schlüsselfiguren im Kontext der beispiellosen totalen Kriege von 1914-18 und 1939-45 als auch der breiteren Dynamik der Geschichte in dieser außergewöhnlichen Zeit. Das Buch ist aufschlussreich und aufschlussreich und bietet Geschichte auf höchstem Niveau.