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Magnetic Mountain: Stalinism as a Civilization
Diese Studie ist die erste ihrer Art: ein Insiderbericht darüber, was der Stalinismus für die Masse der einfachen Menschen, die ihn erlebten, bedeutete. Stephen Kotkin war der erste Amerikaner seit 45 Jahren, der Magnitogorsk betreten durfte, eine Stadt, die als Reaktion auf Stalins Entscheidung gebaut wurde, das vorwiegend landwirtschaftlich geprägte Land in ein „Metallland“ zu verwandeln. Mit seinem einzigartigen Zugang zu bisher unerschlossenen Archiven und Interviews entwirft Kotkin eine lebendige und fesselnde Darstellung der Auswirkungen der Industrialisierung auf eine einzelne Stadtgemeinde.
Kotkin argumentiert, dass sich der Stalinismus als Chance zur Aufklärung anbot. Die Utopie, die er anbot, der Sozialismus, sollte eine neue Zivilisation sein, die auf der Ablehnung des Kapitalismus beruht. Das Ausmaß, in dem die Bürger an diesem Plan teilhatten, und das Verhältnis zwischen den Ambitionen des Staates und den Träumen der einfachen Leute bilden den Kern dieser faszinierenden Geschichte. Kotkin erzählt sie geschickt, mit einem bemerkenswerten Verständnis für das soziale und politische System sowie einem scharfen Gespür für die Details des Alltagslebens.
Kotkin schildert die ganze Bandbreite des Lebens: von den Hochofenarbeitern, die in dem riesigen Eisen- und Stahlwerk schufteten, bis hin zu den Familien, die mit dem Mangel an Wohnraum und Dienstleistungen zu kämpfen hatten. Thematisch gegliedert und eng fokussiert, signalisiert Magnetic Mountain den Beginn einer neuen Phase in der sowjetischen Sozialgeschichtsschreibung.